Wahl in Rumänien: Lasconi verliert Partei-Rückhalt
Elena Lasconi von der liberalen Partei USR wäre bei der Präsidentenwahl im November in die Stichwahl gekommen, doch dann wurde der erste Wahlgang annulliert. Am 4. Mai wird die Wahl wiederholt, doch nun hat der Parteivorstand entschieden, Lasconi wegen mangelnder Popularität die Unterstützung zu entziehen: In Umfragen steht sie bei rund vier Prozent. Man favorisiert nun den parteilosen Bukarester Bürgermeister Nicușor Dan, der die USR einst gründete.
Nur als das kleinere Übel erfolgreich
Anders als im November ist Lasconi jetzt keine konkurrenzfähige Bewerberin mehr, konstatiert G4media.ro:
„Im Rausch des Erfolgs der ersten Runde, eitel und sehr selbstzufrieden, schafft Lasconi es nicht mehr, einige einfache Wahrheiten zu sehen. Viele Wähler hatten Lasconi gewählt, weil es damals an Alternativen mangelte. Es fehlte an Begeisterung für sie, angesichts ihrer Qualitäten für das Präsidentenamt. Sie war eine schwache Kandidatin, doch besser als die anderen: Georgescu, Simion, Ciolacu oder Ciucă. Das Niveau ihres Diskurses ist abgerutscht, sie enttäuscht das USR-Publikum, das äußerst anspruchsvoll ist und konnte nicht mehr an Popularität zulegen.“
Stimmentransfer auf Dan nicht garantiert
Auf republica.ro bezweifelt Journalist Florin Negruțiu, dass die Strategie der USR richtig ist:
„Die Entscheidung, ob gut oder schlecht, kommt zu spät, da die Stimmzettel bereits gedruckt sind. Kurzum: Elena Lasconi wird dort als Kandidatin erscheinen. Auch im Wahlkampf wird man sie sehen, sie kann als 'natürliche Person' antreten. Die Idee aber, dass sich die Wählerstimmen für Lasconi einfach so an Nicușor Dan übertragen lassen, ist falsch. Kein Präsidentschaftskandidat hat seine Stimmen zuhause gelagert. Wer Elena Lasconi wählt, wählt sie als Person und nicht, weil sie die USR-Chefin ist. Geändert hat sich nur, dass ihre Partei nun die Kandidatur von Nicușor Dan finanziell und logistisch unterstützen kann.“
Typisch Skandal-Partei
Auch bei Hotnews fragt man sich, ob die Rechnung der USR aufgeht:
„Der Parteitag hatte einst ihre Kandidatur für den Präsidentenpalast beschlossen, doch weil die USR-Anführer nicht mehr an ihre Stärke glauben, haben sie sie nun allein und ohne Munition im Kampf zurückgelassen. ... Wenn aber Nicușor Dan - nach dem Putsch in der USR - nun nicht in die Stichwahl kommen wird, wer wird dann verantwortlich sein? Sollte Dan gewinnen, wird der Erfolg, wie immer, viele Eltern haben. Nur der Misserfolg ist immer ein Waisenkind. Es bleibt, was man mit der USR verbindet: ein Skandal.“