50 Jahre Mondlandung
Vor 50 Jahren betraten Neil Armstrong und Buzz Aldrin als erste Menschen den Mond. Bis 1972 folgten zwölf weitere Astronauten. Seither war niemand mehr auf dem Erdtrabanten, doch in letzter Zeit üben Mondmissionen eine neue Faszination aus - nicht zuletzt wegen der Erfolge Chinas. Was treibt die Weltraumforschung an?
Patriotischer Wettlauf
Damals wie heute werden die Mondraketen vor allem mit Nationalstolz angetrieben, meint El Periódico de Catalunya:
„Heute will man wieder auf den Mond oder noch weiter fliegen. Und nach wie vor stehen hinter dem Wettlauf zum großen Teil Nationalstolz und der Wunsch, den anderen die technische und industrielle Überlegenheit zu demonstrieren. ... China ist das erste Land, das auf der dunklen Mondseite landete und dort eine feste Station errichten will. Donald Trump hat angekündigt, dass die USA mit dem Programm 'Artemisa' 2024 als Erste eine Frau zum Erdtrabanten bringen werden, und es gibt Pläne, den Mond als eine Art Zwischenstation für bemannte Flüge zum Mars zu nutzen. Ein neuer Wettlauf mit unsicheren Resultaten, bei dem es - wie vor 50 Jahren - vor allem um die Frage geht, wer auf der Erde das Sagen hat.“
Die Privatisierung der Zukunft
Anders als vor 50 Jahren wird Raumfahrt mittlerweile auch aus privatwirtschaftlichen Interessen betrieben, beobachtet Die Presse:
„Die digitalen Großindustriellen von heute haben als Kinder davon geträumt, in die Fußstapfen der US-Offiziere Armstrong und Aldrin zu treten. Ihre Vermögen sind nun groß genug, um diese Träume in Eigenregie verwirklichen zu können. Was diese privatisierte Zukunft mit sich bringen wird, lässt sich nicht abschätzen. Doch wenn eines schönen Tages ein konzerneigenes Raumschiff Mitarbeiter von Amazon, Google oder Tesla zum Mars bringen sollte, dann werden diese Abgesandten höchstwahrscheinlich keine Flagge mit sich führen. Sondern einen Patentanwalt, um das Rot des Roten Planeten als Geschmacksmuster urheberrechtlich schützen zu lassen.“