SOS im Amazonas: Abholzung steigt rasant
In diesem Sommer wurde im Amazonas-Gebiet fast viermal so viel Fläche gerodet wie in den Vorjahren, das zeigen Satellitenbilder. Der Regenwald erzeugt ein Fünftel des weltweit verfügbaren Sauerstoffs und gilt damit als 'Lunge der Erde'. 60 Prozent des Waldes befinden sich in Brasilien - wo Präsident Jair Bolsonaro die Abholzung vorantreibt. In Europas Presse führt dies zu eindringlichen Appellen.
Der Regenwald geht uns alle an
Es ist die Verantwortung jedes einzelnen Landes, die "Lunge der Welt" zu schützen, mahnt Cláudia Madeira von den portugiesischen Grünen in Jornal Económico:
„Eine nachhaltige Entwicklung muss die Artenvielfalt und die Menschenrechte schützen. Daher ist eine globale Reaktion auf die Erhaltung des Amazonas erforderlich. Kein Staat kann sich der ökologischen und sozialen Verantwortung entledigen, dieses einzigartige Erbe mit einem unschätzbaren ökologischen Wert zu bewahren - wenn er denn das Prinzip 'global denken, lokal handeln' befolgen will.“
Der Norden muss für den Süden zusammenlegen
Mit Drohungen wird man bei Bolsonaro nicht weit kommen, glaubt die Süddeutsche Zeitung:
„Hilfreich wäre indes ein Investitionsprogramm, das tatsächlich den Anreiz setzt, die Brandrodungen zu stoppen. Bestehende Projekte wie der sogenannte Amazonasfonds, den hauptsächlich Norwegen und zu einem kleinen Teil auch Deutschland finanzieren, reichen dafür nicht aus. Stattdessen müssten alle großen Industrienationen zusammenlegen, um Bolsonaro zu beeindrucken. So würden die Staaten der nördlichen Erdhalbkugel übrigens auch etwas von ihrem Wohlstand in den Süden zurückgeben, auf dessen Ausbeutung ihr wirtschaftlicher Vorsprung ja basiert. Diesmal allerdings wäre es ein Geschäft auf Gegenseitigkeit.“