Corona-Rettungsmilliarden für Air France-KLM
Die Niederlande und Frankreich wollen die Luftfahrt-Holding Air France-KLM mit jeweils mehreren Milliarden Euro unterstützen, um sie durch die Corona-Krise zu bringen. Beide Ländern halten Anteile an der Fluglinie. Niederländische Kommentatoren sind verstimmt über die Rettungspläne.
Regierung darf keinen Blankoscheck ausstellen
Die niederländische Regierung muss offenlegen, welches Ziel sie mit der Rettung verfolgt, fordert De Volkskrant:
„Beide Länder knüpfen jeweils eigene Bedingungen an die Staatshilfe, was das ohnehin lauernde gegenseitige Misstrauen schürt und beide Partner weiter auseinander treibt. Wo endet das? ... Was ist, wenn die KLM-Flugzeuge wegen der Infektionsgefahr künftig nur noch die Hälfte der Passagiere transportieren dürfen? Ist die Verstaatlichung dann das letzte Rettungsmittel? ... Bedeutet das das Ende der Fusion mit AirFrance? Die zuständigen Minister müssen deutlich machen, wohin der Weg führen soll. Nur so wirken sie dem Eindruck entgegen, dass das Kabinett einen Blankoscheck ausgestellt hat.“
Verdienen die unser Steuergeld überhaupt?
Dass die Bonus-Erhöhung für Unternehmenschef Ben Smith erst unter Druck gestrichen wurde, empört den Kolumnisten Menno Tamminga in NRC Handelsblad:
„Was so stört, ist die Idee, dass ein Chef einen Bonus verdienen soll, nur weil er seine vorrangigste Aufgabe erfüllt. Die Aufgabe ist: Das Fortbestehen des Betriebs sicherzustellen. ... Was für eine ungewöhnliche Arbeitsauffassung: erst den Bonus auszahlen, dann das Feuer löschen? Statt zuerst zu löschen und dann den Bonus zu verteilen? Denn das wäre erst etwas für später, wenn es noch etwas zu verteilen gibt. Wie hoch ist die Qualität der Entscheidungen dieser Unternehmensspitze einzuschätzen? ... Sind sie eigentlich 'unser' Geld wert?“