Bulgarien plant staatliches Ölunternehmen
Bulgariens Regierung plant die Gründung eines staatlichen Unternehmens zur Verwaltung seiner Öl- und Kraftstoffreserven sowie den Bau von Tankstellen, um den Wettbewerb zu stärken und den Benzinpreis zu senken. Die Presse im Land ist alles andere als begeistert.
Schon jetzt herrscht kein Wettbewerb
Die Regierung hebelt die freie Marktwirtschaft weiter aus, schimpft Kapital:
„Das absurdeste an der ganzen Geschichte ist das Hauptargument, mit dem die Idee öffentlich vorgestellt wurde. Zwei der wichtigsten Minister im Kabinett - der Finanz- und der Wirtschaftsminister - erklärten, dass das gemacht wird, um den Spritpreis in Bulgarien zu senken. Im Moment sei dieser angesichts der internationalen Konjunktur zu hoch. ... Anders ausgedrückt: Beide wirtschaftlichen Schlüsselministerien geben zu, dass der Erdölmarkt in Bulgarien nicht funktioniert und auf diesem Markt kein realer Wettbewerb herrscht.“
Investition in überholte Infrastruktur
Dieses Vorhaben ist nicht zukunftsorientiert, bemängelt Club Z:
„In Frankreich hat der Staat Renault einen Kredit über fünf Milliarden Euro für Entwicklung und Bau von Elektroauto-Batterien garantiert. Die Regierung hat sich zudem verpflichtet, 100.000 Ladestationen für Elektroautos im ganzen Land zu errichten. Insgesamt ist der Wiederaufbauplan Emmanuel Macrons für die Automobilindustrie acht Milliarden Euro stark. ... Bulgariens Plan hingegen ist der Bau einer Kette von staatlichen Tankstellen. Während die einen die Infrastruktur der Zukunft bauen, sind wir damit beschäftigt, die Infrastruktur der Vergangenheit zu erweitern.“