Grenzöffnungen: Portugal bleibt außen vor
Während sich die meisten innereuropäischen Grenzen wieder öffnen, erhalten mehrere EU-Länder Einreisebeschränkungen für Reisende aus Portugal aufrecht. Die Infektionsrate war zuletzt auf über 20 Neuerkrankungen pro 100.000 Einwohner pro Woche gestiegen. Was bedeutet das für ein Land, das vom Tourismus abhängt?
Mehr Tests sollten kein Nachteil sein
Portugals hohe Infektionsquote hängt auch damit zusammen, dass das Land vergleichsweise viel testet, stellt Expresso fest, und sieht diese Transparenz in Gefahr:
„Wer von Portugals Wirtschaft spricht, spricht zugleich über Tourismus. Wenn mehrere europäische Regierungen die Grenzen für Reisende aus unserem Land geschlossen halten - eine Entscheidung, die der Präsident der Republik mit einem Wettkampf um Touristen in Verbindung bringt -, dann steht, so befürchten von Expresso kontaktierte Experten, das Mehr an Ehrlichkeit auf dem Spiel. ... Der Premierminister versteht das nicht und betont, dass einige der Länder, die uns die Türe schließen, viel weniger Tests vornehmen.“
Besser nicht zum Aussätzigen werden
Die Zahlen trüben auch das Image des Landes, sorgt sich Público:
„Jedes Land, das den Portugiesen seine Grenzen verschließt, verschärft die äußere Wahrnehmung, dass das Virus hierzulande auf freiem Fuß ist. Jede Nachricht, die uns auf die Liste der schlimmsten Ansteckungsraten pro 100.000 Einwohner bringt, erhöht die Zweifel unter denen, die investieren oder das Land besuchen wollen. Jeder Tag, an dem Portugal eine höhere Zahl von Ansteckungen als Länder wie Spanien oder Italien aufweist, befleckt die Glaubwürdigkeit, die wir in der ersten Phase der Pandemie aufgebaut hatten. Ja, wir haben ein ernstes Problem. Und nur ein klares Bewusstsein dafür, was vor sich geht, kann helfen, das Problem zu überwinden.“