Madrid versinkt im Schnee - was tut die Regierung?
50 Zentimeter Neuschnee, das gab es in Madrid seit 1971 nicht mehr. Rund 1.500 Menschen saßen teils bis zu 15 Stunden auf Autobahnen fest. Der Bürgermeister bat die Zentralregierung um Hilfe, die das Militär schickte, um die Menschen zu versorgen und zu befreien. Die zögerliche Reaktion der Regierung wird von Medien aus dem gesamten politischen Spektrum kritisiert.
Das Unwetter kam nicht überraschend
Der Regierungschef hat viel zu spät gehandelt, schimpft El Mundo:
„Sánchez hat auf dieses gewaltige Unwetter so reagiert wie Anfang 2020, als ernsthafte Pandemie-Warnungen eintrafen, die von seiner Regierung ignoriert wurden. Es scheint fast so, als ob man im Regierungssitz Moncloa den Warnungen der eigenen offiziellen Stellen wenig Glauben schenkt - möglicherweise, weil sie von so vielen Freunden [statt Fachleuten] geleitet werden, was zu Misstrauen führt. Jedenfalls hatte das spanische Wetteramt am Vorabend zum Freitag davor gewarnt, dass in Madrid und anderen Provinzen ein historischer Schneefall bevorstünde.“
Antwort auf alle Krisen: Bleibt daheim!
Auch Kolumnist Antón Losada kann sich den Vergleich mit dem Pandemie-Management nicht verkneifen und stichelt auf eldiario.es:
„Dann hörten wir die x-te Ermahnung, dass wir doch bitte zu Hause bleiben sollten. Das scheint die neue Zauberformel im Umgang mit Problemen zu sein. Kein Vorausschauen, keine Planung, kein Krisenmanagement, kein Geld, kein Personal, kein Haushalt - bleibt zu Hause und gut ist! Natürlich durfte auch die obligatorische Pressekonferenz nicht fehlen, in der die Regierung die Krise als ein Beispiel für ihr exzellentes Handeln verkauft und erklärt, dass wir dankbar sein müssen, dass sie in den Morgenstunden das Heer zu Hilfe geschickt hat.“