Frankreich: Streit um fleischloses Einheitsmenü
Um die Essensausgabe in den Schulkantinen seiner Stadt angesichts von Corona zu beschleunigen, hat der Grüne Bürgermeister von Lyon, Grégory Doucet, vorübergehend auf ein einheitliches fleischloses Menü umstellen lassen. Einige Minister wie Gérald Darmanin, Inneres, und Julien Denormandie, Landwirtschaft, sowie Bauern und einige Eltern wettern gegen diese Entscheidung.
Fatal für sozial Benachteiligte
Fleischlose Kost gefährdet die Gesundheit der Kinder, kritisiert Causeur:
„Den jungen Lyonern Fleisch vorzuenthalten ist nicht ohne Folgen für die Versorgung mit Nährstoffen - und das zu dieser Zeit, wo es wirklich gilt, eine Anämie zu vermeiden. Und was ist ungerechter, als Familien mit geringem Einkommen um die Garantie zu bringen, dass ihren Kindern ein ausgewogenes Essen serviert wird - vielleicht das einzige am Tag? Der gleichberechtigte Zugang zu einer abwechslungsreichen Ernährung wird also auf dem Altar der ökologischen Anordnungen geopfert. Den 'Planeten schützen' zu wollen ist nicht verwerflich, aber vergessen wir darüber nicht, die natürliche Immunität unserer Jüngsten zu schützen!“
So macht man Kinder fit für die Zukunft
Kinder für vegetarische Kost zu begeistern ist ein innovativer Bildungsansatz, entgegnet Slate:
„Wer wird durch das fleischlose Essen in den Kantinen wirklich bestraft? Die Kinder - oder Interbev, die Fleischlobby, die Unterrichtsmaterialien für Lehrer anbietet und gratis Schulbesuche macht? Den Kindern mehr pflanzliche Lebensmittel auf den Teller zu geben oder zumindest das Fleisch zu reduzieren, sie Rüben kosten zu lassen, sowie ihnen zu zeigen, was man aus Reis und Kichererbsen machen kann, ist ein zukunftsgerichtetes Bemühen. Nicht, um aus ihnen vegane Lobbyisten zu machen, sondern um ihnen beizubringen, sich selbst und andere zu ernähren.“