Rumänien: Covid-Patienten sterben in Container
Am Montag sind in einem mobilen Lkw-Container im Hof eines Bukarester Krankenhauses drei Covid-19-Patienten gestorben, die beatmet werden mussten. Vermutlich war wegen eines technischen Defekts die Sauerstoffzufuhr ausgefallen. Die Container waren im April vorigen Jahres angeschafft worden, um überfüllte Krankenhäuser zu entlasten. Für Kommentatoren ist der Vorfall nur die Spitze des Eisbergs.
Niemand übernimmt Verantwortung
Um Corona Herr zu werden, braucht es auch eine andere politische Kultur, fordert der rumänische Dienst der Deutschen Welle:
„Selbst für die [Krankenhaus-]Brände, bei denen in den vergangenen sechs Monaten Patienten ums Leben kamen, hat bisher niemand Verantwortung übernommen. ... Auch im Bukarester Krankenhaus Victor Babeș, an dem am Montagabend drei Patienten starben, gibt es keine Schuldigen. … Während die politischen Entscheidungsträger sich gegenseitig beschuldigen, verkündet die WHO, dass die Zahl der Covid-19-Erkrankungen 'exponentiell' ansteigt. ... Auf den letzten hundert Metern könnte Rumänien verstehen, was nötig ist: Quarantäne, klare Regeln, transparente Erklärungen und die Übernahme von Verantwortung, wenn es um Leben und Tod geht.“
Schützen Sie sich vor dem Krankenhaus!
Die Container sind nur ein weiteres von vielen Problemen in Rumäniens Gesundheitssystem, kommentiert Newsweek România:
„Das Ganze ist eine Improvisation, die bereits viermal kaputt gegangen ist. Es war nur noch eine Frage von Tagen oder Monaten, bis es Menschenleben kosten würde. Und wissen Sie, was das Besorgniserregendste ist? Dass das nicht die letzten Leben sein werden, die durch Inkompetenz, durch Fahrlässigkeit oder ganz einfach durch Gleichgültigkeit im Gesundheitssystem verloren gehen. Oder, vielleicht auch aus Erschöpfung, denn die Mediziner - die es auf den Intensivstationen nur unzureichend gibt - sind erschöpft. … Schützen Sie sich also vor Covid, um sich vor den rumänischen Krankenhäusern zu schützen.“