Gates: Eine Scheidung beschäftigt die Welt
Nach 27 Jahren Ehe wollen sich Bill und Melinda Gates scheiden lassen. Da das Milliardären-Paar in den vergangenen Jahren vor allem durch philanthropische Geldspenden Schlagzeilen machte und der Microsoft-Gründer von Verschwörungstheoretikern gerne als böser Strippenzieher dargestellt wird, ruft die Trennung die unterschiedlichsten Kommentare hervor.
Finanzierung der Weltgesundheit verbessern
Bei der WHO und weiteren in Genf angesiedelten internationalen Gesundheitsorganisationen löst die Scheidung von Melinda und Bill Gates große Sorge aus, da das Paar zu ihren Hauptförderern zählt. Das zeigt eine problematische Lücke auf, erkennt Le Temps:
„Angesichts der mangelnden Verantwortung der Staaten [die WHO besser zu finanzieren] ist die Großzügigkeit der Philanthropen Melinda und Bill Gates gern gesehen. Sie stopft ein Loch. Wirft aber auch Fragen auf. … Keiner zweifelt daran, dass Bill Gates echten Einfluss auf die Organisation ausübt zugunsten der Programme, die er bevorzugt. Und dies geschieht ohne die demokratische Pflicht, Rechenschaft gegenüber den Bürgern der Welt abzulegen, die durch ihre Regierungen dazu beitragen, eine qualitativ hochwertige Gesundheitsinstitution zu entwickeln.“
Selbst Melinda vertraut Bill nicht mehr
Wilde Spekulationen über die Hintergründe der Trennung beschäftigen Sabah:
„Der Gründer von Microsoft Bill Gates ist ein Mann, der sich nicht damit begnügt, mit den von ihm angebotenen Kommunikationstechnologien unsere Leben zu steuern. ... Aus diesem Grund gibt es weltweit Misstrauen ihm gegenüber. Dieses Misstrauen wird auch von den Aktivitäten der Stiftungen genährt, die er mit seiner Frau Melinda gegründet hat, von der er sich nun scheiden lässt. Der Begründungssatz 'Wir haben begriffen, dass wir uns miteinander nicht weiter entwickeln können', rührt vielleicht eher daher, dass Melinda zu Bill Gates gesagt hat 'Jetzt reicht es, hör auf mit diesem Unsinn'. Kurz gesagt, dieser Bill Gates ist kein vertrauenswürdiger Mensch.“