Tornado in Tschechien: Eine bittere Warnung?
Tote, Verletzte und schwere Verwüstungen hat ein für Europa ungewöhnlich heftiger Tornado im Südosten Tschechiens hinterlassen. Seine Windgeschwindigkeiten werden auf 300 bis 400 Kilometer pro Stunde geschätzt, Tausende stehen vor den Trümmern ihrer Existenz.
Naturzerstörung rächt sich
Aktuálně.cz mahnt zu einem anderen Umgang mit der Erde:
„Immer, wenn wir betonieren und asphaltieren, wenn wir nicht bereit sind, Kohlekraftwerke zu schließen, wenn wir die Stadtzentren nicht für Autos dicht machen - immer dann sollten wir die Menschen und ihre zerstörten Häuser vor Augen haben. Bis jetzt haben wir in einem Land gelebt, das arm an extremen Klimaereignissen ist. Aber das stimmt nicht mehr. Die Zeiten ändern sich auf dramatische Weise und wir erhalten immer mehr Warnungen. Wir sollten sie hören, genauso wie wir die Trauer und den Schmerz von Menschen spüren können, die von einem Tornado heimgesucht wurden.“
Überwältigende Solidarität
Auch mit Blick auf die letzte Tornado-Katastrophe in Tschechien, 2004 in der Stadt Litovel, konstatiert Seznam Zprávy:
„Was beide Ereignisse verbindet, ist ein enormes Maß an Solidarität, zu dem die Tschechen fähig sind. Ja, wir sind eine Nation von Hobby-Fußball- und Eishockeytrainern, Epidemiologen und Vakzinologen, die bis aufs Blut streiten können. ... Doch all dies wird auch jetzt wieder überwältigt von der rasenden Geschwindigkeit, mit der die Beträge auf den Spendenkonten im Moment der Not in die Höhe schießen. Von einer unerschöpflichen Zahl von Hilfsangeboten. Von Unterkünften, Baumaterialien bis hin zu Hunderten, ja Tausenden einsatzbereiter Menschen, die alles stehen und liegen lassen, um in fernen Orten des Landes Schutt zu beseitigen.“