Corona zum Trotz: Mehr Fans in den EM-Stadien
Die britische Regierung hat entschieden, für die Halbfinale und das Finale im Wembley-Stadion nun 60.000 Zuschauer zuzulassen – was einer Auslastung von zwei Dritteln entspricht. Beobachter werten dies als Zugeständnis an die Uefa, zumal Spekulationen über eine Verlegung der Spiele nach Budapest die Runde machten. Insbesondere Finnland verzeichnet derweil eine Zunahme von Corona-Infektionen bei Fußball-Touristen.
Meisterschaft der Ignoranz
Der Frankfurter Allgemeinen Zeitung wird bei der Aussicht auf ein gut gefülltes Wembley-Stadion ziemlich unwohl:
„[I]n Finnland wächst gerade die Zahl derer, die sich bei einem Trip nach Sankt Petersburg ... mit dem Virus infiziert haben, ... in Dänemark wurden 4000 Zuschauer zum Massentest gebeten, nachdem drei Tests positiv auf die Delta-Variante ausgefallen waren. ... [A]ngesichts der Ungewissheit über die Folgen der Ausbreitung der Delta-Variante hätte es für die englische Regierung bessere Entscheidungen gegeben, als die Tore der Verantwortungslosigkeit weit zu öffnen. Die Uefa hat mit ihrem Beharren auf (möglichst viele) Zuschauer einen zynischen Wettbewerb in Gang gesetzt, eine Europameisterschaft der Ignoranz.“
Unser Schicksal hängt von den Heimkehrern ab
Die Fußballtouristen tragen in der Pandemie eine große Verantwortung, erinnert Ilta-Sanomat:
„Die aus Russland zurückgekehrten und zurückkehrenden Fußballfans sollten verstehen, dass es sehr stark von ihrem Verhalten abhängt, ob Finnland die Ausbreitung der Delta-Variante verhindern kann. Falls sie sich noch nicht haben testen lassen, so sollten sie dies umgehend tun. … Der St. Petersburg-Schreck sollte uns eine Lehre sein, und noch ist es dafür nicht zu spät. Wenn wir jedoch nichts daraus lernen, kann uns ein schwerer restlicher Sommer und ein Herbst mit neuen Einschränkungen bevorstehen.“