Schweden von Cyberattacke überrascht
Ein Hackerangriff auf den US-amerikanischen IT-Dienstleister Kaseya hat in einem Domino-Effekt weltweit Hunderte Firmen lahmgelegt. Die Angreifer fordern ein Lösegeld in Höhe von 70 Millionen Dollar. Spürbar war die Attacke insbesondere auch in Schweden, wo die Supermarktkette Coop alle 800 Filialen schließen musste. Auch die staatliche Eisenbahn und eine Apothekenkette waren betroffen.
Allein und hilflos
Svenska Dagbladet sieht einen wunden Punkt getroffen:
„Diesmal sind wir glimpflich davongekommen, trotz Verdienstausfällen und Menschen, die sich kein Essen kaufen konnten. Nächstes Mal haben wir vielleicht nicht so viel Glück. Eine fremde Macht kann das gesamte Spektrum gesellschaftlich kritischer Infrastrukturen treffen – Energieversorgung, Gesundheitswesen, Lebensmittellogistik und Informationsfluss. Schweden ist auf diese Art der Kriegsführung schlecht vorbereitet. Und noch schlimmer ist, dass wir ganz allein wären, wenn etwas wirklich Ernstes passieren sollte. Estland, seit 2004 Nato-Mitglied, konnte sich bei den Internet-Angriffen [2007] auf seine Verbündeten verlassen. Wer hilft Schweden?“
Nur Bares ist Wahres
Aftonbladet fordert Reaktionen in einem Land, das auf elektronisches Zahlen setzt:
„Der Schutz der Gesellschaft vor Cyberkriminalität und Cyberkriegen liegt letztlich in der Verantwortung des Staates. Zentrale gesellschaftliche Einrichtungen wie der Lebensmittelhandel müssen robuste Systeme haben, in denen beispielsweise mit Bargeld bezahlt werden kann. Und wir sollten für den Krisenfall dafür sorgen, dass wir Bargeld zu Hause haben.“