Griechenland: Rechtsextreme attackieren Schüler
In Griechenland sorgen derzeit gewaltsame Angriffe von rechtsextremen Gruppen auf Schüler und Studenten für Unruhe. So attackierten vermummte Personen etwa Jugendliche und Demonstranten vor einer Berufsschule in Stavroupoli mit Schlagstöcken, Steinen und Rauchbomben. Die konservative Regierung von Premier Mitsotakis steht nun in der Kritik, sie würde die Ultrarechten zu sehr tolerieren.
Nazi-Gewalt ist schon früher blutig eskaliert
Efimerida ton Syntakton kritisiert die verharmlosende Haltung der staatlichen Stellen gegenüber der Gewaltwelle:
„Was uns überrascht, ist die Gleichgültigkeit der Regierung und der Versuch der zuständigen Ministerien und lokalen Behörden, die Verantwortung auf die Opfer der Angriffe abzuwälzen und die Faschisten mit der antifaschistischen Bewegung gleichzusetzen. Dies ist nicht das erste Mal, dass Nea Demokratia einen solchen Versuch unternimmt ... Diese Politik führte im Herbst 2013 zum Anstieg der Nazikriminalität, zu dem blutigen Angriff auf Aktivisten der [kommunistischen Gewerkschaft] PAME und schließlich zum Mord an dem [Antifa-Rapper] Pavlos Fyssas.“
Regierung spielt mit dem Feuer
Sogar innerhalb der Regierung werden Personen mit rechtsextremen Hintergrund geduldet, ärgert sich das Portal News247:
„Die Regierung Mitsotakis hofiert alle möglichen Rechtsextremen, weil sie ihre Stimme braucht. ... Ein erheblicher Teil der extremen Rechten ist jetzt innerhalb der Regierungspartei Nea Demokratia positioniert [gemeint sind vor allem die drei Minister Plevris, Georgiadis und Voridis] und sichert ihr einen höheren Prozentsatz, als sie als reine Mitte-Rechts-Partei haben würde. Aber die extreme Rechte zu hofieren ist ein Spiel mit dem Feuer. Die Ereignisse in Stavroupoli erinnern uns daran, dass wir die Goldene Morgenröte vielleicht losgeworden sind, aber die faschistische Bedrohung bleibt.“