Was tun gegen Omikron?
Die Omikron-Variante lässt in vielen Ländern die Infektionszahlen hochschnellen, aber die Hospitalisierungsraten bleiben vorerst niedrig. Nun zeigen auch erste Studien an Mäusen und Hamstern, dass diese mit der neuen Variante weniger schwere Krankheitsverläufe erleben. Europas Medien diskutieren, welche Maßnahmen jetzt sinnvoll sind und wie viel Zwang dabei auf die Bürgerinnen und Bürger ausgeübt werden sollte.
Diese Welle könnte bald abklingen
Es ist durchaus möglich, dass die aktuellen Beschränkungen schon bald aufgehoben werden könnten, glaubt Ilta-Sanomat:
„Man geht davon aus, dass die schlimmste Welle [in Südafrika] bereits abgeklungen ist. Die Infektionslage und die Bedingungen dort sind anders als hier. Es gibt aber bisher noch keinen Grund anzunehmen, dass die Infektionsentwicklung in Europa abweichen könnte. Man muss Geduld haben und darf sich nicht auf Vermutungen verlassen. In einigen Wochen werden wir vielleicht die tatsächlichen Auswirkungen von Omikron abschätzen können. Überall in Europa wird die neue Infektionswelle durch eine Rückkehr zu strikteren Beschränkungen bekämpft - auch in Finnland. Es könnte sein, dass das veränderte Verhalten von Omikron eine schnellere Aufhebung der Beschränkungen als üblich ermöglicht.“
Quarantäneregeln nicht mehr haltbar
Wegen der erwarteten hohen Infektionszahlen sind die Regierungen zur Änderung der Quarantäneregeln gezwungen, meint Új Szó:
„Sonst kann es vorkommen, dass die massenhafte Isolation das Funktionieren der Versorgungsketten und der Wirtschaft ernsthaft gefährdet. Eine Reihe von Regierungen haben bereits - richtigerweise - angekündigt, die Quarantäneregeln zu verändern. ... Jedoch gibt es eine wichtige Voraussetzung für die Lockerung: der vollständige Impfschutz. In Italien entbindet sogar nur die Drittimpfung von der Quarantänepflicht.“
Jeder schützt sich so, wie er es für richtig hält
Die Fähigkeit, eigenverantwortliche Entscheidungen zu treffen, ist angesichts der Corona-Pandemie bereits weit verbreitet, beobachtet La Vanguardia:
„Die Menschen haben sich dafür entschieden, den gesunden Menschenverstand walten zu lassen, Masken aufzusetzen, wenn sie Gefahr sehen, Menschenansammlungen zu meiden und Geld in die Hand zu nehmen, indem sie Versicherungen abschließen oder die notwendigen Tests bezahlen. Kurz gesagt, sie suchen nach Möglichkeiten, sich zu schützen, die über das hinausgehen, was die unberechenbare zuständige Behörde sagt. Wenn das Virus bleibt, ist es vielleicht an der Zeit, dass jeder so mit sich selbst umgeht, wie er es für richtig hält.“
Bitteres Ende
Die Omikron-Variante könnte sich als der Ausweg aus der Pandemie erweisen, schreibt Eleftheros Typos:
„Denn dadurch wird Covid allmählich zu einer endemischen Krankheit. Eine weitere der zahlreichen endemischen Arten, die jedes Jahr vorkommen. In der Zwischenzeit wird sie jedoch auf tragische Weise die Entscheidung eines großen Teils der Gesellschaft, sich nicht impfen zu lassen, 'bestätigen'. … Vor allem ungeimpfte Menschen über 60, die freiwillig ungeimpft bleiben, infizieren sich leichter mit Omikron. Sie stellen eine ständig und schnell wachsende 'Armee' von Überträgern dar, die das Virus relativ leicht in jeden Haushalt bringen können. … Leider werden, bevor diese 'Erlösung' durch Omikron kommt, noch mehr Menschen ihr Leben verlieren. Die große Mehrheit werden ungeimpfte Mitbürger sein.“