Partygate: Johnson entschuldigt sich im Parlament
Der britische Regierungschef Boris Johnson hat sich im Unterhaus für seine Fehler im Lockdown entschuldigt. Zu Recht könnten die Bürger "etwas Besseres von ihrem Premierminister erwarten", sagte er am Dienstag. Am Donnerstag entscheiden die Abgeordneten über die mögliche Einrichtung eines Untersuchungsausschusses. Europas Presse kommentiert.
Hängepartie bis zur Wahl
Cyprus Mail sieht eine lange Durststrecke auf Großbritannien zukommen:
„Johnsons Popularität ist eingebrochen, in der Partei und im Land. Daran hat auch sein Churchill-ähnliches Auftreten in der Ukraine nichts geändert. ... Das wahrscheinlichste Ergebnis ist eine Pattsituation: eine unpopuläre Regierung, die ohne erkennbare Strategie und zwei Jahre vor der nächsten Wahl in eine Lebenshaltungskostenkrise gerät. Sie hatte keine Politik jenseits des 'Brexit', der nun nicht einmal mehr seine ehemaligen Anhänger inspiriert, und der sehnlichste Wunsch ihrer Feinde ist, dass Johnson im Amt bleibt, bis schließlich die Wahl ansteht. Das wird er wahrscheinlich auch.“
Labour übertreibt maßlos
The Sun stärkt Johnson den Rücken:
„Der aufgebrachte Versuch der Labour-Partei, Boris Johnson gestern anzuklagen, die konfektionierte Wut, überschäumende Beschimpfungen und scheinheiligen Moralisierungen waren nur schwer verdaulich. ... Der Premierminister hat sich im Unterhaus entschuldigt und versucht seine 'Fehler' mit der Schwere des Krieges in der Ukraine und seiner globalen Führungsrolle zu kontrastieren. Ja, das war ein taktischer Zug, aber er hat recht: Die Perspektive ist gänzlich verloren gegangen. Stellen Sie sich Putins Freude vor, wenn der international wichtigste Verbündete von Präsident Selenskyj über Partygate stürzen würde. Keir Starmer erwähnte die Ukraine nicht einmal. Für den Labour-Chef sind die Partys von Boris die Verbrechen des Jahrhunderts.“