Louvre: Tortenwurf auf die Mona Lisa
Mit Kuchenwerfen zu mehr Umweltbewusstsein? Ein als alte Frau im Rollstuhl getarnter 36-jähriger Mann hat am Sonntag im Pariser Louvre die Mona Lisa mit einem Stück Torte beworfen. Damit wollte er die Museumsbesucher ermahnen, mehr an die Umwelt zu denken. Da das berühmte Gemälde mit Panzerglas geschützt ist, entstand kein Schaden. Ist die Mona Lisa eine Klimasünderin?
Der Angreifer bekam ein mildes Lächeln
Der Kurier rät zu Gelassenheit:
„Mona Lisa trug zwar keine Schutzmaske, aber ein Schutzglas. Antlitz und Dekolleté blieben dadurch unbefleckt. Die berühmteste Frau des Louvre nahm die Attacke mit einem milden Lächeln zur Kenntnis. Sie hat leicht lächeln, hinter ihrem Schutzglas, das schon 2009 eine fliegende Teetasse erfolgreich abwehrte.“
Maximale Aufmerksamkeit gesucht
Die Aargauer Zeitung betont die Unschuld der Mona Lisa:
„Hinter dem Panzerglas wird sie kaum etwas von der Süssigkeit abbekommen haben. Der Nachgeschmack ist dennoch bitter. Der Tortenwerfer, der friedlich nach draussen begleitet wird, klagte an: 'Achtet auf die Erde!' ... Mit der Torte im Gesicht steht nun die Mona Lisa als Klimaverbrecherin da. ... Die Mona Lisa selbst aber trägt natürlich keine Schuld. Das dürfte auch dem Tortenwerfer klar sein. Er hat sich lediglich der Aufmerksamkeit, der Überwachungskameras und der Handy-Kameras Hunderter Touristen, bedient, um sein Sätzlein möglichst medienwirksam aufzusagen.“
Hilfeschrei einer manipulierten Generation
Schädliche Beeinflussung treibt junge Menschen zu solchen Handlungen, glaubt Damien Conzelmann, Rechts- und Wirtschaftsstudent, in Contrepoints:
„Dass sie - richtigerweise - Hohngelächter und Gespött ernten, liegt daran, dass sie vor allem ein verzweifelter Schrei einer Generation sind, die hoffnungslos und in Panik geraten ist, da sie von Medien, die ihre Klickzahlen steigern wollen, von machtgierigen Politikern und um Gelder ringenden Organisationen manipuliert wird. Diese Umweltangst entsteht direkt aus den umweltängstlichen Diskursen, von denen es überall wimmelt. Der Kampf gegen die Verfechter der ökologischen Planung und für die Verbreitung liberalen Gedankenguts erfordert insbesondere, dass der neuen Generation endlich eine wünschenswerte Perspektive geboten wird.“