Riesiger Gasfund vor Zypern weckt Begehrlichkeiten
Südlich von Zypern ist erneut Erdgas entdeckt worden: Rund 70 Milliarden Kubikmeter guter Qualität vermeldete die zyprische Energieministerin Natasa Pileidou. Zur Nutzung müssten allerdings technische Hürden überwunden werden. Bereits 2011 wurden weiter östlich große Felder in der Ausschließlichen Wirtschaftszone Zyperns entdeckt, über deren Nutzung jedoch ein Streit mit der Türkei schwelt.
Vorbild für Griechenland
Naftemporiki schaut neidisch auf das kleine Nachbarland:
„Zypern hat mit Tempo, festem politischem Willen und klarer Orientierung einen großen Vorsprung vor Griechenland im Gassektor erreicht. ... Es hat vor zehn bis zwölf Jahren beschlossen, die Seegebiete im Süden des Landes zu erkunden und dort zu bohren und kann heute darauf hoffen, dass es in weniger als fünf Jahren in der Lage sein wird, Erdgas zu vermarkten und damit das Zeitfenster zu nutzen, bis der Energiemarkt ausschließlich auf saubere Brennstoffe setzt. ... Bei der Investitionsrallye im Energiesektor ist Griechenland nach den aktuellen Daten [dagegen] ins Hintertreffen geraten und läuft Gefahr, aus dem Rennen zu fallen.“
Nikosia hat aufs falsche Pferd gesetzt
Phileleftheros-Kolumnistin Xenia Tourki sieht den Fund als Ergebnis einer Fehlinvestition:
„Wir sind ein gesegneter Ort. Die meiste Zeit des Jahres haben wir viel Sonnenschein und die meiste Zeit viel Wind. Anstatt sie zu nutzen, verschwenden wir wertvolle Zeit damit, über Gaspipelines zu reden und um Investitionen zu betteln, die schwer umsetzbar sind, während wir gleichzeitig viele unserer Probleme durch Investitionen in erneuerbare Energien lösen könnten. Auf diese Weise würden wir nicht nur verhindern, dass wir wie jetzt jedes Mal einen Mini-Schlaganfall erleiden, wenn wir auf unsere Stromrechnung schauen, sondern wir hätten auch wichtige Schritte zur Bekämpfung des Klimawandels unternommen.“