Gefangenentausch Russland-USA: Griner wieder frei
Die US-Profibasketballerin Brittney Griner ist wieder frei. Weil sie eine geringe Menge Cannabisöl im Gepäck hatte, war sie am 17. Februar in Russland inhaftiert und im August zu neun Jahren Straflager verurteilt worden. Die USA erwirkten die Freilassung, in dem sie Griner gegen den in den USA inhaftierten russischen Waffenhändler Wiktor But tauschten.
Bezeichnend, wer hier freikommt
La Stampa bemerkt:
„Es hat etwas Symbolisches, dass ein ehemaliger Leutnant der Roten Armee, der zum internationalen Waffenhändler wurde, gegen eine afroamerikanische, lesbische Basketballmeisterin ausgetauscht wird. Die Propaganda wird die Gelegenheit nicht versäumen, die amerikanische Spitzensportlerin als Symbol des 'verdorbenen' Westens darzustellen - während das Heimatland einen echten Mann, einen Soldaten, einen Patrioten in seine Arme schließt, der ein Porträt von Wladimir Putin in seiner Zelle aufbewahrt und Waffen an Terroristen und Guerillas verkauft hat. ... Russlands Vorbilder sind heute Leute wie Jewgeni Prigoschin, der Gründer der 'Wagner-Gruppe', oder der tschetschenische Führer Ramsan Kadyrow, dessen ermordete Kritiker inzwischen einen ganzen Friedhof füllen könnten.“
Das wird Putin zu Geiselnahmen motivieren
Nawalny-Mitstreiter Leonid Wolkow befürchtet auf Facebook unerfreuliche Nebenwirkungen:
„Die amerikanische Sichtweise ist klar: Es geht um den Schutz der eigenen Bürger um jeden Preis. Das verdient Respekt. Aber wenn man das Gesamtbild durch die Optik vom Rest der Welt betrachtet, sieht es so aus: Putin wird animiert, sich einen 'Austauschpool' anzulegen, also einfach beliebige Leute abzugreifen. Ausländer waren in Russland ohnehin schon nicht sicher, aber jetzt wird es richtig beängstigend: Dem Terroristen Putin wurde eindeutig signalisiert, dass man bei ihm Geiseln ohne Rücksicht auf den Preis freikaufen wird.“