Verdient Griechenlands Ex-König ein Staatsbegräbnis?

Griechenlands letzter König Konstantin II. ist am Dienstag verstorben. Ein Staatsbegräbnis soll es aber nicht geben. Konstantin hatte sich 1967 entschlossen, die Militärregierung, die sich an die Macht geputscht hatte, zu dulden. Nach der Wiederherstellung der Demokratie 1974 kam die Quittung: Die Griechen stimmten deutlich für die Abschaffung der Monarchie. Kommentatoren sind uneins, wie man Konstantin adäquat gedenken soll.

Alle Zitate öffnen/schließen
Protagon (GR) /

Die Demokratie darf keine Angst haben

Das Webportal Protagon findet es falsch, dass kein Staatsbegräbnis stattfindet:

„Eine solche Ehre wird nicht der Person, sondern dem Amt zuteil. Und ob es uns gefällt oder nicht, der letzte König der Griechen wurde rechtmäßig und im Einklang mit der verfassungsmäßigen Ordnung Staatsoberhaupt. Ein Begräbnis auf öffentliche Kosten würde alle daran erinnern, dass die Demokratie keine Angst hat und das historische Gedenken ehrt. … Wir wissen alle, dass die Entscheidung der Regierung aus ängstlichen Reflexen entstanden ist.“

In (GR) /

Er hat nichts als Schaden angerichtet

Beim Gedenken an Konstantin nichts beschönigen will das Webportal In.gr:

„Wir werden den Schaden, den er unserem Land zugefügt hat, nicht vergessen. ... Das Ergebnis des Referendums von 1974 zu akzeptieren, war vielleicht das einzige Gute, was er getan hat. Nein, wir werden niemals den ehemaligen König Konstantin vergessen, der sich auf dem Rücken des griechischen Volkes bereichert hat, mit einem Vermögen, das ihm nicht zustand [das königliche Vermögen wurde nach der Abschaffung der Monarchie zunächst verstaatlicht, später erhielt Konstantin einen Teil zurück]. … Nein, Königshäuser sind nicht nur Glamour, Pferdekutschen, königliche Hochzeiten und Beerdigungen, wie wir sie in Großbritannien sehen. Sie stehen auch für Finsternis und schmutzige Geschäfte auf Kosten von Volk und der Demokratie.“