Spaniens Regierung beschließt Rentenreform
Nach monatelangen Verhandlungen hat die spanische Regierung ihre Planungen für eine Rentenreform abgeschlossen, die den Ansturm der "Babyboomer" auf den Ruhestand abfedern soll. Staatliche Zuschüsse sollen erhöht und durch angehobene Beiträge ausgeglichen werden. Der Entwurf soll noch mit den Arbeitgebern und Gewerkschaften abgestimmt werden. Kann die Reform Löcher in der Rentenkasse stopfen?
System stabilisiert, Zweifel ausgeräumt
El País lobt die Regierung:
„Es sind noch einige Details zu klären, aber sowohl die Gewerkschaften als auch die Regierungspartner stehen der Reform positiv gegenüber (im Gegensatz zu den Arbeitgebern, die sie frontal ablehnen). Dies gilt auch für die Europäische Kommission, die erneut einen Vorschlag der Regierung von Pedro Sánchez gebilligt hat, wie auch die Arbeitsmarktreform. ... Diese Reform stellt das Vertrauen her, dass das öffentliche Rentensystem mittel- und langfristig funktionieren wird. Auch wenn sie in Zukunft überarbeitet werden könnte, wozu sich Spanien bereits gegenüber der Europäischen Union verpflichtet hat, beseitigt diese Reform einige Zweifel bezüglich unserer wirtschaftlichen Zukunft.“
Auf Kosten der Unternehmer und Arbeitnehmer
El Mundo ist enttäuscht:
„Die Reform erschwert die Schaffung von Arbeitsplätzen und vertieft die fehlende Solidarität zwischen den Generationen. ... Das Dokument ist enttäuschend. ... Die Regierung hätte sich für eine Kombination aus Ausgabenkürzungen und Einnahmenerhöhungen entscheiden sollen. Aber sie hat ihre ursprüngliche Absicht aufgegeben, den Zeitraum für die Berechnung der Rente zu verlängern, und hat die Reform auf Kosten der Unternehmen und der Löhne der Arbeitnehmer gemacht. ... Das wird zu noch mehr Hindernissen bei der Beschäftigung führen.“