Rumänien: Nächste Versicherung insolvent
Die rumänische Finanzaufsicht (ASF) hat dem Versicherungsunternehmen Euroins România die Lizenz entzogen: Die Firma sei insolvent. Mit 2,5 Millionen Kunden war Euroins einer der Marktführer bei Fahrzeug-Haftpflichtversicherungen. Die Liquiditätsprobleme waren der Behörde seit langem bekannt. Da es nicht der erste Fall dieser Art ist, beklagt die Landespresse Fehler im System.
Hauptsache schnell Geld machen
Die Pleiten der Marktführer laufen immer nach demselben Schema ab, konstatiert der Wirtschaftsblog profit.ro:
„Alle Versicherer hatten immer dasselbe Rezept: Sie haben die niedrigsten Preise angeboten und damit schnell Marktanteile gewonnen. Am Anfang sind die Haftpflichtversicherungen eine Cashcow, es wird nur kassiert. Doch wenn dann die Zahlungen für Schäden einsetzen, schiebt man die Forderungen so lange wie möglich auf, ficht die Fälle an, hofft, dass man erst spät von der Finanzbehörde abgestraft wird und versucht, die Lage bei Rückversicherungen und Liquidität so gut wie möglich zu kaschieren. Schlussendlich platzt die Blase. ... Dann ist es Zeit für die Geburt eines neuen Stars auf dem Markt, der den billigsten Preis anbietet. Und alles beginnt wieder von vorn.“
Finanzaufsicht sieht tatenlos zu
Die Aufsichtsbehörde macht notorisch ihre Hausaufgaben nicht, beklagt Ziarul Financiar:
„In den vergangenen acht Jahren haben es vier große Versicherer vermasselt: Astra Asigurari (2015), Carpatica (2016), City Insurance (2021) und jetzt Euroins. Einige von ihnen waren Marktführer. … Die Finanzaufsichtsbehörde ASF ist gut darin, Konkurse festzustellen, ihre Aufgabe wäre aber, sie zu verhindern. ... Wachen die Chefs dieser Behörde schließlich auf, stellen sie fest, dass wieder eine Firma die Versicherten abgezockt hat. Es ist nicht schlimm, dass die Manager dort über 10.000 Euro pro Monat verdienen. Entscheidend ist, dass sich ihre Funktion verändert hat: Statt Prävention zu betreiben wird nur noch konstatiert.“