Polen: Soros-Firma übernimmt großen Zeitungsverlag
Die niederländische Gesellschaft Pluralis, deren Anteilseigner der Soros Economic Development Fund des US-Investors George Soros ist, hat die Anteilsmehrheit an Gremi Media erworben, das die zweitgrößte polnische Tageszeitung Rzeczpospolita herausgibt. In den letzten Jahren wurde mehrfach über einen Verkauf spekuliert, zu den Interessenten gehörte auch ein polnischer Staatskonzern. Geteiltes Echo in der Presse.
Besser Soros als die PiS
Onet.pl begrüßt die Übernahme, schränkt aber ein:
„Sie bedeutet, dass die Zeitung (vorerst) nicht zu einer weiteren Propagandamaschine der Regierung wird. Es gibt jedoch ein 'Aber', das die Kommentatoren, die über die Zukunft von Rzeczpospolita diskutieren, übersehen. George Soros hat keine Kontrolle mehr über seine zivilgesellschaftlichen Projekte. Die Verantwortung für sie hat sein Sohn übernommen. Und der scheint nicht sonderlich an der Rettung der Demokratie in Europa interessiert zu sein. Bisher ist im Zusammenhang mit den zivilgesellschaftlichen Initiativen der Open Society Foundations noch nichts Schlimmes passiert. Aber die kommenden Monate könnten noch schlechte Nachrichten bringen. Drücken wir die Daumen, dass das nicht passiert.“
Vom Regen in die Traufe?
Neatkarīgā ist besorgt:
„Die polnischen Medien, die jetzt der Familie Soros gehören, müssen die Ideologie einhalten, die Soros seit Jahrzehnten auf der ganzen Welt, sei es mit Geld oder auf andere Weise, kultiviert, entwickelt und verbreitet hat. ... Soros ist eine der umstrittensten Persönlichkeiten unserer Zeit. Einerseits ist er ein herausragender Philanthrop, hat unzählige Bildungs-, Kunst- und Wissenschaftsprojekte finanziert und die Demokratie in Ländern gefördert, die sich nach kommunistischen und diktatorischen Regimen im Wandel befinden. Andererseits ist das politische Umfeld in jedem Land, in dem sein Geld auftaucht, mit aggressiven, intoleranten Aktivitäten der Soros-Medien und -NGOs konfrontiert.“