Wer hat das Krankenhaus in Gaza zerstört?
Der Raketeneinschlag in ein Krankenhaus in Gaza hat Entsetzen ausgelöst. Hunderte Menschen sollen getötet worden sein. Die Hamas gab Israel die Schuld, das israelische Militär dementierte: Die Art der Zerstörung passe nicht zu seinen Geschossen. Zudem wiesen ein abgehörtes Gespräch und Radaraufnahmen darauf hin, dass es sich um eine fehlgeleitete Rakete der Organisation Islamischer Dschihad handele. Die Presse beschäftigt der mediale Aufruhr.
Mediale und politische Schnellschüsse
Der Krieg in Nahost zeigt einmal mehr, dass die sozialen Medien den Medien- und Politbetrieb vor sich hertreiben, bedauert die Kleine Zeitung:
„Auf Fakten will derzeit kaum jemand warten. ... Was richtig oder falsch ist, entscheidet sich in der von Algorithmen voran gepeitschten Logik der Sozialen Medien innerhalb von Sekunden und Minuten. Das treibt nicht nur die klassischen Medien vor sich her, die sich im Nebel des Krieges noch viel weniger als früher Zeit für ein Innehalten oder ein 'Wir wissen es noch nicht' nehmen. Auch Regierungskanzleien, Parteien und NGOs lassen sich immer öfter auf Schnellschüsse ein, um ja nicht in den Verdacht zu kommen, auf der falschen Seite zu stehen.“
Wütende Kleingeister mit Scheuklappen
Dass so viele Menschen der Hamas mehr Glauben schenken als dem israelischen Militär, erzürnt den Journalisten Cristian Tudor Popescu, der in republica.ro schreibt:
„Die überwältigenden Beweise, die Israel veröffentlicht hat, dass es sich um eine Rakete handelte, die aus dem Gazastreifen kam und nicht aus Israel abgefeuert wurde, werden einfach ignoriert: die Merkmale der Explosion, die eher einem Feuer glich, das Gespräch zwischen zwei Hamas-Mitgliedern darüber, dass die Rakete, die laut Satellitenaufzeichnungen kurz nach dem Abschuss abstürzte, der Gruppe Islamischer Dschihad gehörte. Kleingeistige Menschen, die von Wut erfüllt sind, sehen und hören, was sie sehen und hören wollen.“