Mord an Elfjährigem wühlt Spanien auf

Am Sonntagmorgen wurde in der Kleinstadt Mocejón auf einem Fußballplatz ein offenbar willkürlich ausgewählter Junge erstochen. Der Tatverdächtige, ein Berichten zufolge psychisch labiler 20-jähriger Einheimischer, wurde alsbald festgenommen. Nicht nur die Tat, auch massive rassistische Reaktionen in den sozialen Netzen schockieren Kommentatoren in den spanischen Medien.

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La Vanguardia (ES) /

Hass steigert Grauen und Elend nur

La Vanguardia ist erschüttert über die rechtsradikalen Kampagnen:

„In den sozialen Netzwerken herrscht keine Zurückhaltung mehr. Hassreden und ein Sumpf von als Nachrichten getarnten Falschmeldungen werden nicht nur von Hetzern, sondern auch von gewählten Abgeordneten lanciert. Die Ermordung eines elfjährigen Jungen, der einen Sommermorgen mit seinen Freunden auf einem Fußballplatz in Mocejón verbrachte, hat einige Tweeter dazu veranlasst, sich zu fragen, ob es in Spanien nach einer Tragödie zu einem Ausbruch von Gewalt auf den Straßen kommen wird, wie er in Großbritannien zu beobachten war. Das Grauen hat viele Gesichter. Das menschliche Elend auch.“

eldiario.es (ES) /

Faschistische Revolte überzieht Europa

Eldiario.es erklärt die rechtsradikale Strategie:

„Es sind Schritte wie aus einem Handbuch: 29. Juli, Southport. Ein Mann ermordet drei Mädchen und verletzt zehn weitere. ... Sofort wird im Internet die rechtsradikale Falschmeldung verbreitet, die behauptet, der Angreifer sei ein islamischer Asylbewerber. Es kommt zu gewalttätigen Protesten. ... Das war die erste große faschistische Explosion in Europa. Gezielt. ... Die Welle ist nun hier angekommen, in Spanien. ... Extrem Rechte, die im Europäischen Parlament vertreten sind, verstärken nach dem Mord an einem 11-jährigen Jungen ihre üblichen Angriffe. ... Sie folgen dem Lehrbuch. Der Angreifer muss ein 'farbiger' Einwanderer sein. ... Die faschistische Revolte ist da.“