Türkei: CHP-Chef Özel auf Parteitag bestätigt
Die größte Oppositionspartei der Türkei hat am Sonntag Özgur Özel auf einem Sonderparteitag erneut zum Vorsitzenden gewählt. Die CHP reagierte damit auf Befürchtungen, die Behörden könnten an der Spitze der Partei einen Treuhänder einsetzen: Die Staatsanwaltschaft hat Ermittlungen aufgenommen, weil es angeblich bei Özels erster Wahl 2023 Unregelmäßigkeiten und Stimmenkauf gegeben habe.
Vertrauensvorschuss nicht verspielen
Jetzt beginnt die eigentliche Bewährungsprobe für die Opposition, kommentiert Habertürk:
„Die Welle der gesellschaftlichen Unterstützung, die sich seit den letzten Kommunalwahlen aufgebaut hat, hat mit hohen Erwartungen auf diesen Kongress geblickt. Denn die Wähler hatten ein klares Signal gegeben - nicht der Regierung, sondern der Opposition: 'Wir geben euch noch mal Kredit, aber macht es diesmal anders.' ... Heute haben die CHP und die Opposition eine klare Verantwortung: Es gilt, den Kredit der Wähler und den aus einem Solidaritätsreflex heraus entstandenen Zusammenhalt in ein echtes Transformationsprojekt zu verwandeln.“
Der Panikkongress
Der aktuelle Oppositionsführer wird genauso scheitern wie bereits sein langjähriger Vorgänger Kemal Kılıçdaroğlu, kommentiert die regierungsnahe Star:
„Özgür Özel hat die Wahl als einziger Kandidat auf dem Kongress, den wir als '1. Panikkongress der CHP' bezeichnen können, gewonnen. ... Özel, der in die Fußstapfen des früheren Vorsitzenden tritt, hat Drohungen gegen die Justiz verbreitet. Auf dem gestrigen '1. Panikkongress der CHP' wurde er richtig unverschämt und nannte Präsident Recep Tayyip Erdoğan einen 'Putschisten'. ... Özel ist auf einem falschen Weg und sein Schicksal wird schlimmer sein als das seines Vorgängers Kılıçdaroğlu.“