Hat Athen ein kanadisches Unternehmen vergrault?
Das kanadische Unternehmen Eldorado Gold hat den Stopp aller Arbeiten in der griechischen Goldmine Skouries bekanntgegeben. Man habe die Konfrontation mit der Regierung in Athen satt, so die Begründung der Entscheidung. Die Presse in Griechenland bewertet die Nachricht sehr unterschiedlich.
Eldorado Gold brauchen wir bestimmt nicht
Keine Träne weint das linksliberale Webportal Altsantiri dem kanadischen Unternehmen nach:
„Eldorado Gold ist nicht nur ein Unternehmen. Es ist der Kern des Problems. Wegen ihm wurde in Nordgriechenland die erste Sonderwirtschaftszone im Land errichtet. Nun sendet das Unternehmen Ultimaten an die griechische Regierung und droht im Stile eines Gangsters. Ein völlig degeneriertes Monster, doch diejenigen, die in die Konsolidierung kolonialer Modelle investieren und demokratische Strukturen, Umwelt und Menschen vernichten wollen, nennen es 'Investition'. ... Die Regierung hat keinen Grund sich den Erpressungen zu beugen. ... Besser gesagt: Sie hat kein Recht dazu.“
Regierung verjagt sämtliche Investoren
Scharfe Kritik am Verhalten der griechischen Regierung kommt von der konservativen Wirtschaftszeitung Naftemporiki:
„Und als wir dachten, dass die Sache erledigt ist, dass die Regierung sich für Investitionen interessiert, damit neue Arbeitsplätze geschaffen werden und der Markt sich erholen kann, kommt dieses Schachmatt. Die Regierung tut also alles, was sie kann, um die bislang größten Investoren zu verjagen. Ich kann nicht wissen, wer tatsächlich diese Entscheidung getroffen hat. Sicher ist aber, dass sie Land und Wirtschaft schadet. Besser hätte man für die unvorstellbaren Bedingungen, mit denen Investoren auf dem griechischen Markt konfrontiert sind, nicht 'werben' können.“