Silvester-Übergriffe in Köln: Polizei sucht Täter
Der Polizei in Köln liegen mittlerweile mehr als 100 Anzeigen aus der Silvesternacht vor, in der Frauen nach eigenen Aussagen von Männern mit "nordafrikanischem und arabischem Aussehen" sexuell belästigt und bestohlen wurden. Einige Kommentatoren machen die Bundeskanzlerin mit ihrer liberalen Einwanderungspolitik für die Taten verantwortlich. Andere sehen in der plötzlichen Sorge um die Sicherheit von Frauen einen Deckmantel für Rassismus.
Merkel trägt Schuld an Angriffen
Als Folge einer zu liberalen deutschen Flüchtlingspolitik sieht die Tageszeitung Novinar die sexuellen Übergriffe auf Frauen in der Silvesternacht: "Keine Frau hat es verdient, zum Jagdopfer von Afrikanern und Arabern zu werden. Aber war es nicht eine Frau, die die Jagdsaison eröffnet hat? Merkel ist zum Symbol der liberalen Naivität geworden. Sie versteht nicht, dass das 'Flüchtlinge-Willkommen'-Lied böse endet. … Nun sei es wichtig, dass wir nicht gegen die Flüchtlinge hetzen, dass wir unsere Worte genau abwägen und dass wir die afrikanischen und arabischen Menschen, die nach einem besseren Leben suchen, nicht beleidigen. Wenn das wirklich so ist, dann sollten wir unseren Frauen Blumen kaufen, vor ihnen auf die Knie fallen und sagen: 'Es tut uns leid, dass ihr in diesen schlimmen Zeiten mit solchen Männern in Europa zusammenleben müsst.' Wenn unsere Frauen aber das Herz auf dem rechten Fleck haben, werden sie uns das niemals verzeihen, solange wir nicht Ordnung schaffen in unseren Ländern."
Gefährliche Männer aus fremden Kulturen
Die Ereignisse der Neujahrsnacht in Köln sind Zeichen einer gescheiterten Integration, meint die liberal-konservative Tageszeitung Jyllands-Posten und zieht Parallelen zu Dänemark: "Man kann nicht wissen, ob die Geschehnisse in Köln einen Vorgeschmack darauf geben, was uns hierzulande erwartet, aber die Befürchtungen sind bedrückend, weil man auch hier viele Jahre lang die Türen für manche Menschen offen gehalten hat, die ziemlich andere Verhaltensweisen haben, als solche, die wir für ordentlich erachten. Auch hier besteht die Befürchtung, dass man versucht hat, die Probleme totzuschweigen. Aber die Situation ist unumkehrbar. Eine Masse frustrierte junger Männer aus fremden und oft Gewalt verherrlichenden Kulturen ist hier. Das ist eine Realität, zu der sich Behörden und Bevölkerung verhalten müssen, und eine ganze Generation verantwortlicher Politiker muss zugestehen, dass sie für die jetzige Situation mit verantwortlich ist."
Sorge um Frauen nur verdeckter Rassismus
Die nach den Übergriffen vor allem in sozialen Netzwerken laut gewordenen Aufrufe, nach Köln zu fahren, um Frauen zu schützen, sind fadenscheinig, findet der Blogger Sascha Lobo auf dem Onlineportal Spiegel Online: "Wenn jetzt exakt diejenigen, die sonst ganzjährig fordern, Frauen sollten gefälligst die Bluse zumachen, auf Frauenrechte pochen - dann ist das instrumenteller Rassismus. Das plötzliche Interesse an Frauenrechten ist gespielt und nichts als ein vorgeschobenes Argument, um den eigenen Rassismus zu legitimieren. Die Verharmlosung sexueller Gewalt ist allgegenwärtig und tief in die - ja, auch die deutsche - Gesellschaft und Kultur eingebrannt. Die Kölner Angriffe von Männermobs auf Frauen wären ein sehr passender Anlass, um sich dieser Tatsache zu stellen und herauszufinden, weshalb ein großer Teil der deutschen Öffentlichkeit sich erschütternd wenig um sexuelle Gewalt schert - außer sie kommt von 'nordafrikanisch oder arabisch aussehenden' Männern."
Gesellschaft verharmlost sexuelle Übergriffe
Die massenhafte sexuelle Belästigung von Köln in der Silvesternacht beleuchtet ein lange vernachlässigtes Problem, meint der liberale Kurier: "Während in Amerika langsam ein Bewusstsein für 'Street-Harassment' entsteht, gibt es im deutschen Sprachraum noch nicht einmal einen adäquaten Ausdruck dafür. Belästigung? Liegt doch auch immer im Auge des Betrachters. Und wo es kein Wort für das Problem gibt, gibt es kein Problem, kein Bewusstsein dafür. Siehe auch die hiesige Debatte um den sogenannten 'Grapsch-Paragrafen', die zeigt, dass es bisher keinen gesellschaftlichen Konsens darüber gibt, dass es sich dabei um einen sexuellen Übergriff handelt, eine Straftat. Das erklärt vielleicht auch, warum die Polizei in Köln zuerst kein Problem gesehen hat. ... Frauen müssen derlei als stets möglich akzeptieren: Wieso sonst gehören Selbstverteidigungskurse für Mädchen mittlerweile fast zum Schul-Stoff? Wieso sonst ist es normal, dass Eltern ihre Töchter in so einen Kurs schicken? Weil es verantwortungslos und vielleicht lebensgefährlich wäre, es nicht zu tun. Das ist unsere westliche Realität."