Gewerkschaften kommen zur Räson
Die Bergwerke des größten staatlichen Kohlekonzerns Kompania Węglowa (KW) sollen laut Regierungsplan in den neuen Konzern Polska Grupa Górnicza (PGG) integriert werden. Ab 2018 soll dieser schwarze Zahlen schreiben. Die Verständigung über das 14. Monatsgehalt könnte ein wichtiger Schritt auf dem Weg dorthin sein, glaubt die konservative Tageszeitung Rzeczpospolita:
„Dies war möglicherweise ein Durchbruch. Grundsätzlich bietet die Eingliederung von Bergwerken der KW in die PGG die Chance, dass sich das Kräfteverhältnis zwischen dem Vorstand und den Gewerkschaften entscheidend ändert. Die Führung des Kohle-Kolosses muss nun den Moment ausnutzen, um weitere Einsparungen und Einschnitte durchzusetzen. ... Diese Verständigung könnte nun sogar gutes Vorbild für andere Kohleunternehmen sein. Der Vorstand der Kattowitzer Kohleholding (KHW) führt derzeit noch Verhandlungen, bei denen es um Einsparungen von einer halben Milliarde Złoty (120 Millionen Euro) geht.“
Bergleute müssen sich endlich mäßigen
Damit der neue Bergbaukonzern rentabel wird, müssen die Mitarbeiter auf mehr verzichten als nur ihr 14. Monatsgehalt, fordert hingegen die liberale Tageszeitung Gazeta Wyborcza:
„Die Bergleute müssen endlich verstehen, dass sie überhaupt keine Rechte auf irgendwelche Boni oder Sonderzahlungen haben dürften. Denn in keiner anderen Firma ist so etwas üblich, wenn das Unternehmen am Rande des Bankrotts steht. Das Schlimme ist, dass sogar dann nicht einmal sicher ist, dass die PGG jemals rentabel wirtschaften wird, wenn die Kumpel den gesamten Plan der Regierung akzeptieren sollten. Schwer zu sagen, ob das Unternehmen in ein oder zwei Jahren keine staatliche Unterstützung mehr braucht. “