Trump macht rechten Hardliner zum Chefberater
Der künftige US-Präsident Donald Trump hat Stephen Bannon zu seinem Chefstrategen ernannt. Zuvor hatte dieser die Wahlkampagne Trumps geleitet. Er ist Gründer der ultrakonservativen Breitbart News. Dass sich Trump den umstrittenen, als rechten Hardliner geltenden Medienunternehmer ins Weiße Haus holt, entsetzt die Kommentatoren.
Bannon ist eine politische Zeitbombe
Durch die Ernennung Stephen Bannons bedankt sich Trump bei seinen ultrarechten Wählern, folgert Aamulehti:
„Es gibt nichts zu beschönigen: Bannon ist ein Rassist, Randalierer und eine wandelnde politische Zeitbombe. Die einzig plausible Erklärung für seine Rolle ist, dass es Trump lieber ist, wenn Bannon von innen nach außen wirkt, als von außen nach innen. Vor den US-Wahlen hat diese Zeitung in einem Leitartikel von der 'weißen Gefahr' gesprochen. Bannon ist genau dies. Sein Eintritt in den inneren Zirkel der Macht ist ein Beleg dafür, dass sich Trump bewusst ist, dass er seinen Wahlsieg zu einem bedeutenden Teil den Stimmen ultrarechter und völlig anachronistisch denkender Wähler zu verdanken hat.“
Europas Faschisten reiben sich die Hände
Dass der neue Chefstratege des Weißen Hauses zuvor als Betreiber der ultrakonservativen Breitbart News Hass und Diskriminierung verbreitet hat, beobachtet Cumhuriyet mit Sorge:
„Bannon, der nicht nur unter den Demokraten, sondern auch unter vielen Republikanern den Stempel eines Faschisten und Rassisten trägt, genießt bei dem neuen Präsidenten so viel Vertrauen, dass er schon jetzt als Rasputin des Weißen Hauses eingeschätzt wird. Er wird von nun an den Washingtoner Politbetrieb leiten und sein Einfluss auf die internationalen Beziehungen wird sehr groß sein. Bannons erstes Ziel ist es, im Frühling Marine Le Pen vor der Präsidentenwahl in Frankreich zu unterstützen! Die Webseite Bannons, die Trump zum Präsidenten gemacht hat, wird jetzt nach Frankreich gebracht. ... Die europäischen Faschisten feiern nicht ohne Grund. Am 8. November wurde eine Büchse der Pandora geöffnet. Leicht wird sie nicht zu schließen sein.“