"Flüchtlinge und Kriminalität" als Aufregerthema
Regelmäßig machen Schlagzeilen die Runde, die Flüchtlinge für eine steigende Kriminalitätsrate in Deutschland verantwortlich machen. Befeuert wurde die Debatte vor einigen Wochen durch Statistiken zu Sexualdelikten in Bayern, die viele Medien aufgriffen, ohne die tatsächlichen statistischen Zusammenhänge zu ergründen. Wie sehr das Thema auch im Ausland die Gemüter erregt, zeigt ein Blick in osteuropäische Kommentarspalten.
Merkels Nichtstun ist unverzeihlich
Die regierungsnahe ungarische Wochenzeitung Demokrata greift einige Zahlen der aktuellen Kriminalstatistik in Bayern heraus, um damit zu untermauern, dass Deutschland eine Obergrenze für die Aufnahme von Flüchtlingen braucht:
„Es ist erschreckend: Im ersten Halbjahr 2017 ist die Zahl sexueller Gewalttaten in Bayern gegenüber demselben Zeitraum im Vorjahr um 50 Prozent angestiegen. Mehr noch: Die Zahl der Sexualtäter im Kreis der Migranten ist um 91 Prozent gewachsen. ... Zwei Fälle haben indes besonderes Aufsehen erregt. In einem Münchner Park wurde eine 28-jährige Frau von einem Migranten vergewaltigt, eine 34-jährige Frau wiederum wurde bei einem Spaziergang am Simssee bei Rosenheim von einem Nigerianer angegriffen. ... Dass Merkel viel zu lange nicht gehandelt hat, ist unverzeihlich. Eine Obergrenze bei der Aufnahme von Flüchtlingen wäre schon seit Langem fällig gewesen!“
Deutschland täuscht sich selbst
Das regierungsnahe polnische Nachrichtenportal wPolityce meint, dass die Deutschen die Gefahr nicht erkennen wollen, die von Islamisten ausgeht, die oftmals als Flüchtlinge ins Land gekommen sind:
„Wie viele junge Männer gibt es, die an der Seite der Islamisten in Syrien gekämpft haben und jetzt bequem in Deutschland leben? Das weiß niemand und diese Frage stellt sich auch niemand. ... Die Immigration hat keinen Einfluss auf den Terror. Basta! Nach den neuesten Daten des Verfassungsschutzes gibt es in Rheinland-Pfalz 580 Islamisten, darunter 150 Salafisten. 45 von ihnen sind gewaltbereit. Der deutsche Staat ist ihnen gegenüber hilflos. ... Es bleibt also nur die Flucht in das Stockholm-Syndrom: Islamismus hat nichts mit dem Islam zu tun. Radikale sind Ausnahmen, die sich von einer verbrecherischen Ideologie haben verführen lassen. So kann man auch leben, die Frage ist nur: wie lange?“