Planlosigkeit hat CDU geschadet
Ihre Orientierungslosigkeit im Umgang mit den Rechtspopulisten hat die CDU in Niedersachsen um den Sieg gebracht, meint Die Welt:
„Die CDU ist die Verliererin des Abends. Trotz VW-Skandal, Schröders Russland-Peinlichkeiten und Turbulenzen bei den Grünen hat die Union es nicht geschafft, die bürgerlichen und konservativen Milieus, von denen es in Niedersachsen jede Menge gibt, derart zu mobilisieren, dass es für den Regierungswechsel gereicht hätte. Das sah im August ganz anders aus und stellt die Frage, was da alles schiefgelaufen ist. Das Hickhack der Union im Bund (und Bayern) hat sicher nicht geholfen, ebenso wenig das programmatische und intellektuelle Achselzucken nach dem Triumph der Superrechten.“
Schlag geht gerade so an Kanzlerin vorbei
Nur ein terminlicher Glücksfall verhindert, dass die Niederlage der CDU in Hannover zum Verhängnis für Merkels Autorität wird, schreibt der Tages-Anzeiger:
„Ihr Glück ist es, dass von Niedersachsen bald niemand mehr reden wird. Diese Woche beginnen endlich die Verhandlungen um eine neue Regierung in Berlin. Aus CDU, CSU, FDP und Grünen ein buntes Mitte-Bündnis namens Jamaika zu bilden, soll Merkels koalitionäres Meisterstück werden. Damit es gelingt, muss sie diese sehr verschiedenen Parteien in den Verhandlungen gleichzeitig zusammenführen und am Ende alle wie Sieger aussehen lassen. Das wird ausserordentlich schwierig. Aber es ist der Preis, den Merkel bezahlen muss, will sie noch ein bisschen Kanzlerin bleiben.“