Trump und der Iran: Wie riskant ist der Zank?
Teheran hat einen Tweet von Trump gekontert, in welchem der US-Präsident dem Iran mit Krieg gedroht hatte. Trump sei die größte Gefahr für sein Land und die internationale Gemeinschaft, so ein Berater von Irans Präsident Rohani. Der US-Präsident muss im Umgang mit dem Iran äußerst vorsichtig sein, mahnen Kommentatoren.
Tweets können Krieg in Nahost auslösen
Trumps Tweets sind brandgefährlich, warnt Aftonbladet:
„Der Iran ist überall in der Region in Konflikte eingebunden. In Syrien unterstützt man die Regierung, im Jemen die Rebellen - und innerhalb der chaotischen irakischen Politik ist der Iran ein stetiger Machtfaktor. Das kann man auch über den US-Alliierten Saudi-Arabien sagen, der in die gleichen Konflikte involviert ist, wenn auch auf der Gegenseite. Und im Hintergrund befindet sich natürlich noch Israel, wo Hardliner seit Langem grünes Licht für Militäreinsätze gegen den Iran fordern. Es besteht die Gefahr, dass Trump mit seinen Tweets genau dieses Signal gibt. Ein weiterer Konflikt in Nahost wäre katastrophal für die Welt - natürlich für die Menschen aber auch aus wirtschaftlicher Sicht. Bei dem Gedanken, dass nun jemand einen Fehler machen könnte, wird einem angst und bange.“
Sturz der Ajatollahs schwer vorstellbar
Der von den USA ausgerufene Plan eines Regimewechsels im Iran klingt verlockend, ist aber nicht realistisch, meint Lidové noviny:
„Gelänge der Sturz des fanatischen Regimes der Ajatollahs, wäre das besser, als Bomber gegen das Land und seine Atomwaffen loszuschicken. Bis dahin ist Trumps Logik ganz vernünftig. Doch gibt es überhaupt eine Chance, das Regime in Teheran von außen zu stürzen, wenn die USA das öffentlich als ihr Ziel bezeichnen? Oder werden sich selbst die Iraner dagegen wenden, die dem Regime kritisch gegenüber stehen? Und wann ist derlei den USA bislang gelungen ohne den Einsatz von Militär? Es genügt, sich daran zu erinnern, wie Präsident Obama nach 55 Jahren (!) den Sturz des Castro-Regimes auf Kuba abgeblasen hat.“