Will Musk Tesla wirklich von der Börse nehmen?
In einem Tweet hat Tesla-Chef Elon Musk kundgetan, er überlege sein Unternehmen von der Börse zu nehmen. Die Folge: Der Tesla-Aktienkurs ging kräftig nach oben und die US-Börsenaufsicht trat auf den Plan. Sie erkundigte sich bei Tesla, ob die Mitteilung den Tatsachen entspreche und warum sie über Twitter lanciert worden sei. Rätselraten um den Tweet auch in den Kommentarspalten.
Der Qual ein Ende bereiten
Die Idee, Tesla von der Börse zu nehmen, ist nicht so verrückt, wie sie scheint, erklärt der Tages-Anzeiger:
„Analysten, Journalisten und mit ihnen viele Anleger erwarten an der Börse regelmässige Erfolge von Quartal zu Quartal. Dazu kommt die Möglichkeit, an der Börse via Leerverkäufe auch auf den Misserfolg einer Firma zu wetten. Das ist nicht nur für Musk, sondern für viele Unternehmer – in seinen Worten – 'eine Qual'. Statt sich über unternehmerische Fortschritte zu freuen (oder, was im Fall Tesla oft genug vorkommt, unternehmerische Pannen zu beheben), müssen Firmenchefs den Anlegern oft nur die Achterbahnfahrten des Börsenwerts erklären.“
Der Showmaster weiß, wie er Aufmerksamkeit erhält
Hinter Musks Tweet steckt Methode, stellt NRC Handelsblad fest:
„Immer wenn Musk schlechte Publizität hat, kann man davon ausgehen, dass er mit irgendetwas Spektakulärem kommt. ... Die Ankündigungen von Musk sind nicht immer zuverlässig. Er verpasst Deadlines und verfolgt seine Versuchsballons nicht weiter. ... Aber er ist eben gleichzeitig auch Elon Musk, einer der einflussreichsten Unternehmer der Welt, der unwahrscheinlich viel erreicht hat und besonders innovative Unternehmen leitet. (Allerdings hat Tesla noch nie Gewinn gemacht.) Immer wieder inszeniert er seine eigene spektakuläre Show, die die Welt fasziniert anschauen muss. Und bei der längst nicht alles so ist, wie es scheint.“