Streik von Audi-Arbeitern in Ungarn zeigt Erfolg
Im ungarischen Audi-Werk in Győr haben die Beschäftigten einen einwöchigen Streik beendet, nachdem die Unternehmensführung einer Lohnerhöhung um 18 Prozent zugestimmt hat. In dem Werk werden Motoren für Audi, VW und Porsche gebaut, Werke in Deutschland und der Slowakei mussten teilweise die Produktion einstellen. Ungarische Zeitungen feiern den Triumph der Arbeiter über den multinationalen Konzern.
Gemeinsam sind sie stark
Der erfolgreiche Streik der Audi-Belegschaft in Győr führt vor Augen, dass ungarische Arbeitnehmer sich nicht alles gefallen lassen müssen, meint Mérce:
„Mit ihrem erfolgreichen Streik haben die Audi-Angestellten in Győr einen beeindruckenden Meilenstein erreicht, der sogar von europäischer Tragweite sein könnte. Nimmt man die Lohnerhöhung im ungarischen Werk von Mercedes und die Nachrichten über bevorstehende Streiks in mehreren Fabriken Nordostungarns hinzu, ist es wohl nicht abwegig, von einem Wendepunkt zu sprechen. ... Vielleicht werden die Arbeitnehmer in Ungarn nun endlich daran glauben, dass der Ausbeutung in Unternehmen mit Erfolg ein Ende gesetzt werden kann und dass angemessene Löhne und die Achtung grundlegender Arbeitsrechte erkämpft werden können.“
Orbán auf der Seite der Ausbeuter
Über das Verhalten der Regierung während dieses Arbeitskampfes schimpft Népszava:
„Haben Sie es auch beobachtet? In einem Lohnkampf, in dem dramatisch unterbezahlte ungarische Arbeitnehmer gegen ein multinationales Unternehmen aufbegehrten, hat die Regierung, die sich als standhafte Repräsentantin des ungarischen Volks versteht, nicht den geringsten Willen gezeigt, die Anliegen ihrer eigenen Staatsbürger zu verstehen. Während des Streiks hat sie sich entweder in Duckmäuserei geübt, oder sie hat dem multinationalen Unternehmen recht gegeben. Es war also allein schon deshalb lohnenswert, zu streiken, um zu erfahren, dass Viktor Orbán der Extraprofit der Multis wichtiger ist als die Interessen der ungarischen Bürger.“