Warum Kultur jetzt so wichtig ist
Theaterstücke, Konzerte, Lesungen: auch das Kulturleben erlebt eine Zwangspause, damit die Ausbreitung des Virus verlangsamt wird. Doch viele Künstler finden kreative, meist digitale Mittel, um ihre Kunst dennoch hör- und sichtbar zu machen. Kommentatoren finden das toll.
Ein globaler Chor der Eingesperrten
Von singenden Italienern auf Balkonen bis hin zu Online-Konzerten - die Bedeutung von Musik in der Krise ist immens, glaubt The Guardian:
„Es ist, als ob Musik plötzlich zum Ausdruck einer Welt geworden ist, wie wir sie uns wünschen, während Abriegelung den tatsächlichen Zustand der Welt momentan am besten beschreibt. ... Das Musikangebot hat sich rasch auf die Nachfrage eingestellt. Der in Berlin lebende Konzertpianist Igor Levit spielt jeden Abend aus seinem Wohnzimmer Sonaten live auf Twitter. ... Viele Opernhäuser und Orchester haben ihre Online-Archive frei zugänglich gemacht. ... All das sollten wir auf einem Merkzettel für die Zukunft notieren. Musikalische Erziehung sollte in Schulen zentral werden, wenn diese wieder öffnen. Wir brauchen Musik mehr denn je.“
Kunst muss und wird überleben
Dass Künstler die Initiative ergreifen und alternative Darbietungsformen finden, beeindruckt NRC Handelsblad:
„Es macht Hoffnung, dass der Sektor selbst Widerstandskraft beweist. Musiker machen ihr Wohnzimmer zum Studio und nehmen dort Konzerte auf. Kammermusik, wie Kammermusik gemeint ist - und wir genießen mit. ... Für die Zukunft sind dies Impulse, die entscheiden können zwischen Überleben und Untergehen in einem Sektor, der - man droht es fast zu vergessen - im Leben vor Corona bereits schwer unter Druck stand. In der Heim-Quarantäne müssen wir wieder auf Bücher, CDs, Serien und Filme zurückgreifen und spüren die Notwendigkeit von Kunst und Kultur ganz direkt.“