Italiens Botschafter und Begleiter im Kongo getötet
Im Kongo haben bewaffnete Angreifer einen Konvoi des Welternährungsprogramms überfallen. Dabei töteten sie den italienischen Botschafter Luca Attanasio, seinen Leibwächter und seinen Fahrer. Der Angriff ereignete sich im rohstoffreichen Länderdreieck Kongo/Uganda/Ruanda, das Innenministerium machte Hutu-Rebellen dafür verantwortlich.
Die Krake des Dschihadismus
La Repubblica glaubt, dass die Isis-Terrormiliz hinter dem Anschlag steckt:
„Die Augen richten sich auf die jüngsten dschihadistischen Infiltrationen in verschiedene Länder Ost- und Zentralafrikas, von Somalia bis in den Norden Mosambiks. Im kongolesischen Fall ist es die ADF (Allied Democratic Forces), eine ugandische Gruppe, die sich kürzlich mit Isis verbündet hat. ... Vor dem Eindringen der Dschihadisten in den Ostkongo warnte im vergangenen Jahr der neue Präsident der Demokratischen Republik Kongo, Félix Tshisekedi.“
Das Blut klebt an unseren Handys
Der Anschlag wirft ein Schlaglicht auf einen Bürgerkrieg, der seit über einem Vierteljahrhundert tobt und an dem der Westen eine Mitschuld trägt, analysiert Il Manifesto:
„Seit dem Tod des Diktators Mobutu im Jahr 1997 ist das damalige Zaire, die heutige Demokratische Republik Kongo, einem ständigen Prozess der territorialen Zersplitterung unterworfen. Begünstigt wird dieser Prozess von bestimmten multinationalen Firmen, die mit Hilfe zwischengeschalteter paramilitärischer Gruppierungen weiterhin unbehelligt auf Kosten der lokalen Bevölkerung ihre Geschäfte machen. … Wollen wir weiterhin glauben, dass unsere Handys wegen des Wettbewerbs unter den Betreibern so billig sind und nicht wegen der Sklavenarbeit, mit der man an die Rohstoffe kommt? Die Wahrheit gelangt ans Tageslicht, und damit die persönliche und kollektive Verantwortung.“