Schlag gegen internationale Verbrechernetze
Ermittler in 16 Ländern haben im Rahmen der internationalen Operation Trojan Shield gegen das organisierte Verbrechen - auch Operational Task Force Greenlight oder Operation Ironside genannt - mehr als 800 Personen festgenommen. Verdächtigen waren dazu angeblich abhörsichere Telefone verkauft worden, die aber ein Netzwerk des FBI nutzten. Mehr davon, fordert Europas Presse.
Endlich nachziehen und mitmachen
Dänemark konnte im Gegensatz zu Schweden nicht von der Aktion profitieren und Verhaftungen im größeren Stil bekannt geben, beklagt Jyllands-Posten:
„Die Operation Greenlight / Trojan Shield zeigt den Wert, den es hat, ein vollwertiges Mitglied der internationalen polizeilichen Zusammenarbeit, einschließlich Europol, zu sein. ... Der Rechtsvorbehalt [der die Übernahme neuer EU-Verordnungen in bestimmten Bereichen in Dänemark nur nach einem Referendum erlaubt und die Kooperation mit Europol bisher verhindert] hätte nie eingeführt werden dürfen, die aktuelle Operation zeigt, wie raffiniert die kriminellen Organisationen arbeiten. ... Dass Dänemark von der Seitenlinie aus zuschauen muss, ist Ausdruck einer hoffnungslos veralteten Denkweise. Je früher der Rechtsvorbehalt aufgehoben wird, desto besser.“
Zusammenarbeit ist der Schlüssel
Dank der Operation konnten nach Angaben der Polizei auch in Schweden viele mutmaßliche Verbrecher verhaftet und zehn Morde verhindert werden, lobt Aftonbladet:
„Die Polizei hat einmal mehr gezeigt, dass es internationaler Zusammenarbeit bedarf, um an die kriminellen Banden hier zu Hause heranzukommen: 250 Menschen sitzen schon in schwedischem Gewahrsam, nachdem es der französischen Polizei [2020] gelungen war, den Verschlüsselungsdienst Enchrochat zu hacken. Die schwedische Polizei hat nun bekannt gegeben, dass sie zusammen mit Europol und der europäischen Polizei eine weitere Plattform, Sky ECC, geknackt hat. Das Material von dort könnte doppelt so viel sein wie bei Encrochat und zu weiteren umfangreichen Verhaftungen führen.“
Jetzt dranbleiben - bis zur Grenze des Möglichen
Für De Telegraaf ist klar:
„Die Polizei hat mit den auf Daten basierten Ermittlungen eine passende Methode gefunden, Verbrecher zu entlarven. Deshalb muss man jetzt dranbleiben und voll auf diese modernen Ermittlungsmethoden setzen. Außer technisch versierten Menschen und Kreativität bedarf es dafür auch den Mut, bis an die Grenzen des Rechts zu gehen. Die Ermittler müssen aber dafür sorgen, dass sie Anwälten keine Munition in die Hand geben, die Rechtsgültigkeit der Operationen anzufechten.“