Kyjiw plant Krim-Konferenz
Die Ukraine plant ein internationales Gipfeltreffen am 23. August, um die Zukunft der annektierten Krim gegenüber dem Konflikt im Donbass wieder mehr ins Bewusstsein zu rücken. In den Landesmedien begrüßen Kommentatoren die Idee der Krim-Plattform prinzipiell, sind jedoch mitunter skeptisch, was die Ausgestaltung anbelangt.
Endlich ein passendes Format
Eine längst überfällige Initiative, lobt die Abgeordnete der Regierungspartei Sluha narodu, Yevheniya Kravchuk, die Veranstaltung gegenüber ukraina24:
„Während es für die Verhandlungen zum Donbass bestimmte Formate gibt, kann man zwar über die Krim streiten, aber es gibt kein Format, in dessen Rahmen man über die Frage der Deokkupation der Krim auf verschiedenen Ebenen sprechen könnte. Die Krim-Plattform wird es ermöglichen, auf der Ebene der Außenminister, Staats- und Regierungschefs, auf der interparlamentarischen Ebene und der Ebene von Experten zu verhandeln. ... Natürlich würde Russland das gerne am liebsten ignorieren, aus Angst vor Sanktionen wegen der Annexion der Krim und den damit einhergehenden wirtschaftliche Problemen.“
Eine gute Idee, unprofessionell umgesetzt
Hromadske Radio zitiert die Politikstrategin Katerina Odarchenko, die die Organisatoren der Konferenz dafür kritisiert, dass sie am selben Tag sowohl einen diplomatischen Empfang mitsamt der First Ladies und Gentlemen, als auch die Krim-Plattform selbst vorsieht:
„Diese Gipfel an einem Tag zu kombinieren, ist unangemessen. Der erste Gipfel ist eher eine kulturelle Veranstaltung, und bei der Krim-Plattform geht es um eine harte Haltung gegenüber der Russischen Föderation. Hier werden weder die ersten Damen noch die ersten Herren mitmachen, das ist nicht ihre Funktion. Auf den Gipfel der Krim-Plattform hätte man besser die Verteidigungsminister der Länder und nicht deren Präsidenten und ihre Frauen eingeladen.“