Österreich führt "Klimaticket" ein
Für etwa 1.000 Euro sollen Österreicher ab Ende Oktober ein staatlich subventioniertes Jahresticket für den öffentlichen Nahverkehr des Landes kaufen können. Die grüne Umweltministerin Leonore Gewessler erhofft sich von diesem "Klimaticket" einen Umstieg vom Auto auf Bus und Bahn. Allerdings machen noch nicht alle Bundesländer mit. So fehlt die Zustimmung von Wien, Niederösterreich und dem Burgenland.
Zug um Zug zum Ziel
Der Erwerb eines Klimatickets wird ein praktisches aber auch ein symbolisches Bekenntnis zum Umweltschutz sein, meint Der Standard:
„Für einige Menschen wird der Besitz eines Klimatickets ... ein Zeichen sein, eine Absichtserklärung, künftig häufiger in die Öffis zu steigen - auch wenn sich der Besitz der Karte auf den ersten Blick noch gar nicht rechnet. Aber es ist ein Zeichen, dass einem Umweltschutz am Herzen liegt, es ist ein Zeichen an die Politik, wie sie den Verkehr der Zukunft denken soll. Denn ja, dieses Ticket kostet nicht nur die Besitzer, sondern auch die Steuerzahler viel Geld. ... Und diese Menschen meinen eben, dass das Geld besser im Ausbau der Infrastruktur für Öffis als derjenigen für Autos angelegt ist.“
Ohne die Zentren klappt es nicht
Um die Pendlerströme erfolgreich auf die Schiene umzulenken, müssen auch die urbanen Regionen mitmachen, findet der Kurier:
„Bitter, nicht nur für die Ost-Österreicher, sondern für alle Menschen im Land, ist, dass Wien, Burgenland und Niederösterreich vorerst nicht mitmachen. ... Schließlich hat das Klimaticket das Ziel, die Österreicher zum Umstieg vom Pkw auf die Öffis zu bewegen. Und das aus einem guten Grund: Die Treibhausgas-Emissionen aus dem Verkehr steigen rapide, bis 2030 müssen sie aber mehr als halbiert werden. Das wurde in Brüssel verhandelt, mit der Zustimmung der Bundesregierung. Das kann ohne Öffis in Wien und Niederösterreich ... aber niemals klappen.“