IPCC: Expertenrat für den Klimaschutz
Der Weltklimarat hat den wichtigsten Teilbericht für 2022 veröffentlicht. Es geht darum, wie der Klimawandel begrenzt werden kann, damit das 1,5-Grad-Ziel noch erreichbar ist. Der IPCC führt konkrete Maßnahmen wie den Ausstieg aus der Verbrennung fossiler Energien auf. Kommentatoren diskutieren solche Schritte unter dem Gesichtspunkt der aktuellen Kriegslage.
Energiewende wieder auf der Tagesordnung
Der Bericht ist ernüchternd, gibt aber dennoch Grund zur Hoffnung, findet Le Temps:
„Denn die Experten des IPCC lassen uns nicht mit leeren Händen dastehen. Ihr Bericht zeigt mögliche Lösungen auf, wie wir den 'richtigen' Weg einschlagen können: Einsatz erneuerbarer Energien, Gebäudesanierung, Übergang zu einer fleischärmeren Ernährung, soziale Gerechtigkeit und Klimagerechtigkeit usw. ... [Ein] Ereignis rückt den Klimaschutz indirekt wieder ins Zentrum der Betrachtungen: der Krieg in der Ukraine. Das Gasembargo gegen Russland und die stockenden ukrainischen Weizenexporte machen deutlich, wie wenig widerstandsfähig unsere Gesellschaften sind, wenn das System ins Wanken gerät. Es ist der richtige Zeitpunkt, die Diskussion über Klimaschutzmaßnahmen wieder aufzunehmen.“
Ein zusätzlicher Bonus
Gerade unter den derzeit erschwerten Bedingungen braucht Klimaschutz Konsequenz, betont Dagens Nyheter:
„Die internationale Lage hat sich seit dem Pariser Abkommen von 2015 dramatisch verschlechtert. ... Das erschwert auch die Zusammenarbeit in Sachen Klimaschutz, was aber nicht bedeutet, dass die Umstellung [auf klimafreundliche und -neutrale Prozesse] weniger wichtig geworden wäre - im Gegenteil. Bis 2030 muss der Schadstoffausstoß kräftig sinken. Gibt es auch Licht im Dunkel? Der IPCC ist überzeugt: Wir haben die Werkzeuge, um die Umstellung zu schaffen. Die Kosten für klimafreundliche Technik sind seit 2010 um 85 Prozent gesunken. ... Wer vorangeht, verschafft sich möglicherweise sogar Konkurrenzvorteile. Und ein zusätzlicher Bonus: Man macht sich unabhängig von Öl und Gas von Putin und anderen Diktatoren.“