Slowakei: Ex-Premier Fico beschimpft Selenskyj
Der frühere slowakische Regierungschef Robert Fico ist am Dienstag einer live-geschalteten Ansprache des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj demonstrativ ferngeblieben. Er bezeichnete Selenskyj einen 'Kriegstreiber' und 'Lügner'. Slowakische Kommentatoren sind empört.
Den Kompass verloren
Mit seiner zynischen Ignoranz hat Fico die Slowakei und die Sozialdemokraten blamiert, wettert Pravda:
„Russland ist grundlos in die Ukraine einmarschiert und tötet dort unschuldige Menschen, nicht umgekehrt. Das sind die grundlegenden Fakten. Wenn einige unserer Sozialdemokraten aus der Partei Smer, angeführt von Fico, sie nicht verstehen, dann gibt es ein ernstes Problem. ... Wo gehört Fico hin? Zur europäischen Sozialdemokratie oder zur radikalen Rechten? ... Die Ukraine baut auf Hilfe. Auch aus der Slowakei, die Präsident Selenskyj gebührend gewürdigt hat. Im Juni findet in Bratislava sogar eine Konferenz zum Wiederaufbau der Ukraine statt. Hoffen wir, dass Fico und einige Sozialdemokraten bis dahin ihren Kompass finden.“
Eindeutig auf der falschen Seite
Fico hat sich jetzt offen hinter Putin gestellt, stellt Denník N klar:
„Was er getan hat, passt genau in sein Tun und Handeln der letzten Monate, ja Jahre, ist aber dennoch der Höhepunkt seiner Trennung von der anständigen Gesellschaft. Das hat er nun offiziell zugegeben. ... Gut und Böse sind im Fall des Krieges in der Ukraine so klar und leicht zu unterscheiden, dass nur ein Dummkopf oder ein Politiker, der die Zukunft eines Autokraten gewählt hat, sich auf die Seite des Bösen stellen kann. ... Indem Fico Selenskyj demonstrativ ablehnte, unterstützte er Putin. Dazwischen gibt es nichts.“