Sturm aufs Kapitol: Zeugin belastet Trump schwer
Eine ehemalige Mitarbeiterin von Donald Trump hat gegen den Ex-Präsidenten schweres Geschütz aufgefahren: Vor dem US-Untersuchungsausschuss zum Sturm auf das Kapitol vom 6. Januar 2021 sagte sie aus, Trump habe mit allen Mitteln versucht, zu den Protestierenden zu gelangen und gewusst, dass sie im Besitz von Waffen gewesen seien. Medien sorgen sich um die Demokratie.
Ex-Präsidenten noch nicht abschreiben
Selbst diese so belastenden Aussagen werden Trumps Anhänger wohl nicht davon abbringen, weiter hinter ihm zu stehen, glaubt The Irish Independent:
„Ein weiteres wichtiges Puzzleteil wurde [mit der Aussage Hutchinsons] eingefügt. Es ergibt sich ein Gesamtbild, das zu zeigen scheint, dass Donald Trump bereit war, alles zu tun, um das Amt des US-Präsidenten nicht abgeben zu müssen. ... Ein derart alarmierender Zeugenbericht über den politischen Super-Gau im Führerhaus des mächtigsten Landes der Welt sollte ausreichen, um alle Chancen auf eine Wiederwahl Trumps zum US-Präsidenten zunichte zu machen. Doch die US-amerikanische Politik ist derart polarisiert und der Würgegriff, in dem Trump seine Partei immer noch hat, so stark, dass man ihn nicht abschreiben darf.“
Demokratie an erster Stelle
Das Engagement für Demokratie sollte nicht vom politischen Lager abhängen, meint Népszava:
„Am Dienstag haben wir Cassidy Hutchinson kennengelernt, die schon in ihren zwanziger Jahren weiß: die Demokratie zu bewahren ist wichtiger, als wer eine Wahl gewinnt. Nach ihrer Zeugenaussage vor dem Kongress regneten drohende und beleidigende Nachrichten auf die junge Mitarbeiterin des Präsidentenapparates herab. Jedoch ist es zu spät: die Schlinge um die Hälse der Putschisten wird enger. Manchmal, wenn der Himmel läutet, wissen auch konservative, rechte Menschen, wo ihr Platz ist. ... Das reicht vorerst aus. Später kann man Steuern, Abtreibung und andere [öffentliche Angelegenheiten] diskutieren.“