Bukarest: Sportminister will Rumänenquote für Teams
Der rumänische Sportminister Eduárd Novák hat einen Erlass unterzeichnet, wonach Mannschaften, die sich an nationalen Sportwettkämpfen beteiligen, ab der nächsten Saison mindestens 40 Prozent rumänische Spieler oder Spielerinnen haben müssen. Der Nationale Rat zur Bekämpfung von Diskriminierung warnte, dass der Erlass gegen die Charta der EU-Grundrechte verstoßen könnte. Kontroverse in der Landespresse.
Regelung würde uns anderswo selbst nicht gefallen
Gazeta Sporturilor teilt die Bedenken des Nationalen Rats zum Erlass:
„Punktuell verstößt er gegen die Freizügigkeit der Arbeitnehmer. Und falls er nicht dagegen verstößt, dann schränkt der Erlass sie auf jeden Fall ein. Die Handlung ist illegal und könnte mit Sanktionen geahndet werden, die bis zum Ausschluss unserer Mannschaften von kontinentalen Wettbewerben reichen könnte. Seien wir ehrlich und gestehen wir ein, dass es uns auch nicht gefallen würde, wenn ein EU-Minister beispielsweise rumänischen IT-Spezialisten verbieten würde, in seinem Land zu arbeiten! Zum Beispiel in den Niederlanden oder in Deutschland. Natürlich würde uns das stören. “
Richtige Richtung
Der Vorstoß ist durchaus bedenkenswert, meint hingegen Mediafax:
„Das beste Beispiel ist doch die Frauenhandball-Mannschaft CSM Bukarest - ein Team, das viel Geld von der Stadt bekommt und mit Stars aus der ganzen Welt ausgestattet ist, aber nicht so gut abschneidet, wie von den Investoren erwartet. Die Entscheidung des Ministers Eduárd Novák verdient Kritik, zumal sie überraschend bekannt gegeben wurde und einige Clubs bereits ihre Transfers und Kalkulationen gemacht haben. Doch sollten sich die mürrischen Clubchefs, vor allem solche, die mit öffentlichen Geldern finanziert werden, mit ihrer Empörung zurückhalten - wenn sie wollen, dass der rumänische Sport auf die Beine kommt und hin und wieder ein Tor fällt.“