Covid: Wien schafft Quarantäne für Infizierte ab
Die österreichische Regierung will die Quarantänepflicht für Covid-Infizierte abschaffen. Während Staaten wie Großbritannien, Spanien und Dänemark diese bereits aufgehoben haben, hielt Österreich wie Deutschland bisher an einer Isolationspflicht fest. Ab August sollen Infizierte nur noch bestimmte Auflagen erfüllen müssen, wie das Maskentragen am Arbeitsplatz. Die Presse ist gespalten.
Alte und Kranke werden im Stich gelassen
Der Standard warnt vor den Folgen:
„Vulnerable Gruppen haben in den letzten zwei Jahren gelernt, dass sie in der Debatte darüber, wie viel Schutz die Gesellschaft ihnen gewähren soll, am besten den Mund halten und zu Hause bleiben. Letzteres ist freilich für Berufstätige, Studierende und Schülerinnen und Schüler meist unmöglich. Wenn man mit den Quarantäneregeln den letzten Schutzdamm einreißt und Infizierte - vielleicht sogar ohne Maske - am öffentlichen Leben teilnehmen lässt, ist das auch für die sich langsam wieder füllenden Spitäler gefährlich und ein falsches Zeichen.“
In anderen Ländern klappt es
Die Wiener Zeitung sieht die Entwicklung hingegen entspannt:
„Natürlich ist die Frage der Quarantäne nicht völlig unbedeutend, aber sie wird nicht so dramatisch viel ändern, wie emotional gerade darüber debattiert wird. Sonst wäre es ja auch in jenen Staaten, die sie bereits abgeschafft haben, zu gänzlich anderen Dynamiken gekommen. Das ist aber nicht der Fall, weder in Spanien noch in Dänemark.“