Orbán reist in die USA
Nach seinem Besuch in Wien ist der ungarische Premier Viktor Orbán in die USA gereist. Am Dienstag traf er den ehemaligen Präsidenten Donald Trump. Am Donnerstag soll eine Rede bei der Conservative Political Action Conference (CPAC) folgen. Die ungarische Presse ist gespalten in der Einschätzung der Erfolgsaussichten Orbáns bei dieser Tournee.
Für die Republikaner ein Vorbild
Die US-Republikaner wollen von Viktor Orbán lernen, meint die regierungsnahe Magyar Hírlap:
„Nun wird Viktor Orbán die Chance haben, das US-Publikum direkt anzusprechen, was die Linksliberalen als ernste Drohung wahrnehmen. ... Sie haben angefangen, die Organisatoren und die US-Republikaner im Allgemeinen unter Druck zu setzen wegen der inkriminierten Stellen in der Rede von dem Premier in Tusványos, die er seitdem eindeutig geklärt hat. Leider gibt es auch in den Reihen der Republikaner viele, die geneigt sind, dem Druck nachzugeben. ... Das Wesentliche ist für uns doch, dass man sich in den USA für das ungarische Modell und sein Erfolgsrezept interessiert. Sie wollen direkt von Viktor Orbán hören, was sie besser machen sollten.“
Mit Rassismus kann man dort nicht punkten
Die umstrittene Rede in Rumänien war doch nicht der beste Start für Orbáns US-Besuch, glaubt Népszava:
„Die USA sind stolz darauf, als einen gesellschaftlichen Schmelztiegel gesehen zu werden. In so einem Land gilt es offensichtlich als missfallend, den Begriff 'gemischte Rasse' in einem pejorativen Sinne zu nutzen. ... In den USA ist sowas [wie Rassenzugehörigkeit] sowieso eine Frage der Identität und der Selbstdefinition: während die Vizepräsidentin Kamala Harris als Kind einer Einwanderin aus Indien und einem Einwanderer aus Jamaica sich einfach als Amerikanerin definiert, gab es bei der Volkszählung 2010 neun Millionen US-Einwohner, die nach ihrer Selbstdefinition zu mehreren Rassen gehören.“