Tag für das Recht auf ein Leben ohne Angst
Der 25. November ist seit 23 Jahren der Internationale Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen. In diesem Jahr stehen besonders die Demonstrantinnen im Iran im Fokus. In den Medien wird jedoch auch an die Gewalt gegen Frauen innerhalb der Familie, im virtuellen Raum und in der Arbeitswelt erinnert.
Cybermobbing als weitere Art von Gewalt
Eldiario.es betont die Notwendigkeit von Hilfe für Opfer virtueller Gewalt:
„Neuerdings gibt es eine weitere Form der Gewalt gegen Frauen, das Cybermobbing. ... Der Schaden beschränkt sich nicht nur auf die Botschaften - auch die Reaktion der Umgebung hat Folgen. ... Die Nachricht verursacht die primäre Viktimisierung, das Fehlen von Unterstützung eine sekundäre Viktimisierung. ... Wie handelt die Arbeitswelt? ... Wenn sie die Frau nicht schützt, versucht sie, die Verantwortung auf das Opfer abzuwälzen. ... Das sind (sexistische) Strategien zur Minimierung sexistischer Aggression. ... Institutionen und Unternehmen sollten zur Tat schreiten und sowohl der Frauenfeindlichkeit als auch der Gleichgültigkeit etwas entgegensetzen.“
Verqueres Rollenverständnis ist das Problem
Es braucht ein anderes Verständnis der Gewalt gegen Frauen, fordert der Tagesspiegel:
„Kommt es zum Tod einer Frau, was [in Deutschland] im vergangenen Jahr 113 Mal passierte, werden häufig die Begriffe 'Beziehungsdramen' und 'Eifersuchtstaten' bemüht. Doch das bagatellisiert nicht nur die Verbrechen, bei denen es um Mord und Totschlag geht. Es verkennt auch das Problem, das dahintersteckt. In unserer vermeintlich aufgeklärten und immer gleichberechtigteren Gesellschaft ist nämlich noch immer ein verqueres Rollenverständnis weit verbreitet. Demnach darf ein Mann Macht über eine Frau ausüben. Patriarchale Anspruchshaltungen gegenüber einer Frau sind offenbar keine Ausnahmen.“
Neue Kämpfe gegen Unterdrückung
Evrensel erinnert daran, dass der 25.11. als Gedenktag gewählt wurde, weil 1960 in der Dominikanischen Republik die regimekritischen Schwestern Mirabal durch Schergen des Diktators Rafael Trujillo ermordet wurden. Heute sei das Zentrum des weiblichen Protestes der Iran:
„Die Ermordung Mahsa Aminis mündete in einen neuen Kampf gegen die Diktatur im Iran, der von den Frauen ausging und sich in Wellen über das ganze Land ausbreitete. Die furchtlosen iranischen Frauen gingen beharrlich und hartnäckig den Weg des Kampfes, ohne sich vor Tod und Mord zu fürchten. ... Auch in unserem Land gibt es einen zähen und entschlossenen Kampf der Frauen, die gegen die Unterdrückung und den Terror der Ein-Mann-Herrschaft auf die Straße gehen und ihre Forderungen nach Freiheit und Gleichheit zum Ausdruck bringen.“