Nach dem Umsturz im lange von Russland und dem Iran gestützten Syrien ist die künftige außenpolitische Ausrichtung des Landes noch unklar. Während der Anführer der siegreichen Islamisten, Abu Muhammad al-Dschaulani, erklärte, das Land nicht in einen weiteren Krieg führen zu wollen, flog Israel breit angelegte Luftangriffe gegen militärische Einrichtungen in Syrien. Die Presse beleuchtet die verschiedenen Interessenlagen.

Zehn Tage nach der rumänischen Parlamentswahl haben sich die Sozialdemokraten (PSD), die liberal-konservative PNL, die liberale USR, die Ungarnpartei UDMR und eine aus 19 Vertretern weiterer Minderheiten bestehende Fraktion auf eine proeuropäische Koalition geeinigt. Das Bündnis plant zudem, bei der Wiederholung der annullierten Präsidentschaftswahl einen gemeinsamen Kandidaten aufzustellen. Was ist davon zu halten?

Nach dem Sturz Assads haben mehrere europäische Staaten Asylverfahren von Syrern ausgesetzt und wollen ihre Politik gegenüber Flüchtlingen aus dem Land überdenken. Rund sechs Millionen Menschen sind seit dem Ausbruch des Bürgerkriegs 2011 aus Syrien geflüchtet. Kommentaren stellen infrage, ob die Bedingungen für eine sichere Rückkehr gegeben sind und ob das die Debatte ist, die Europa jetzt führen sollte.

Fast fünf Jahre nach dem Brexit will Großbritannien sich in der Handels- und Verteidigungspolitik wieder der Europäischen Union annähern. Finanzministerin Rachel Reeves nahm am vergangenen Montag an der Sitzung der Eurogruppe in Brüssel teil. Es war die erste Teilnahme einer britischen Finanzministerin seit dem Vollzug des Brexit. Die britische Presse ist aus ganz unterschiedlichen Gründen skeptisch.

Die Pläne der schwedischen Regierung, mit staatlichen Subventionen und Gewinngarantien für die beteiligten Firmen den Bau neuer Kernreaktoren zu fördern, stoßen auf Kritik. Eine Vielzahl von Experten, Unternehmen und Behörden befürchtet, dass der geplante Kernkraftausbau zu teuer sein und die Entwicklung erneuerbarer Energien beeinträchtigen werde. Die schwedische Presse ist gespalten.

Nach der Machtergreifung der islamistischen Rebellengruppe HTS um Abu Mohammed Al-Dschaulani in Syrien ist die Unsicherheit im Hinblick auf ihre zukünftige Politik groß. Die europäische Presse lotet nun aus, welches System sich nach der gestürzten Assad-Diktatur in Syrien etablieren könnte.

Ein Vierteljahrhundert nach Beginn der Verhandlungen sind sich die EU und die Mercosur-Staaten Brasilien, Argentinien, Paraguay und Uruguay über eine Freihandelszone einig geworden. Sie soll den Handel durch den Abbau von Zöllen ankurbeln und Investitionen erleichtern. Frankreich, Italien und Polen hatten allerdings bis zuletzt Bedenken geäußert. Unter den Kommentatoren herrscht auch keine Einhelligkeit.

Der ultraliberale argentinische Präsident Javier Milei ist seit einem Jahr im Amt und hat seinem Land wie angekündigt ein hartes Sparprogramm verordnet. Tausende wurden aus dem Staatsdienst entlassen, der Haushalt drastisch gekürzt und Subventionen gestrichen. Kommentatoren ziehen eine zwiespältige Bilanz.

In Rumänien hätte am Sonntag eine Stichwahl um das Präsidentenamt stattfinden sollen. Diese wurde jedoch abgesagt, weil das Verfassungsgericht den ersten Wahlgang, bei dem der extrem rechte Kandidat Călin Georgescu gewonnen hatte, wegen des Verdachts auf Manipulation annullierte. Es habe sich um einen "aggressiven russischen hybriden Angriff" gehandelt, hieß es in Geheimdienstberichten. Die rumänische und europäische Presse debattiert über die Annulierung.

Nach der Abwahl der französischen Regierung hat Staatspräsident Emmanuel Macron Forderungen nach einem Rücktritt eine Absage erteilt. Er werde sein Mandat bis zum Ende seiner Amtszeit 2027 ausüben und einen neuen Premier ernennen, der eine "Regierung des allgemeinen Interesses" bilden solle, erklärte Macron in einer Ansprache an die Nation. Kommentatoren debattieren, was jetzt zur Stabilisierung des Landes nötig wäre.

Vor fünf Jahren gingen die Bilder vom brennenden Dachstuhl der Kathedrale Notre-Dame um die Welt. Die Brandursache ist bis heute ungeklärt. Am Wochenende wird das Wahrzeichen von Paris wiedereröffnet. In Anwesenheit zahlreicher Staats- und Regierungschefs wird der unter Druck stehende Präsident Emmanuel Macron eine Ansprache halten. Die Presse ordnet das Ereignis ein.

Die rumänischen Geheimdienste vermuten eine russische Beeinflussungskampagne auf TikTok hinter dem Wahlerfolg des extrem rechten Präsidentschaftskandidaten Călin Georgescu. Vor zwei Wochen gewann er völlig unerwartet die erste Runde der Präsidentschaftswahl. Wegen der mutmaßlichen Manipulationsversuche ermittelt die Generalstaatsanwaltschaft. Eine verworrene Ausgangslage für die Stichwahl am Sonntag.

Mehr Debatten