Die Ankündigung der Regierung, den Prozess der Annäherung an die Europäische Union auszusetzen, stößt in Georgien auf großen Widerstand. Seit mehreren Tagen protestieren dagegen Zehntausende, in Tiflis liefern sich die Demonstranten jede Nacht Straßenschlachten mit den Sicherheitskräften. Das Land steht gesellschaftlich wie außenpolitisch an einem Scheideweg.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj ist offenbar unter Bedingungen zu Verhandlungen über einen möglichen Waffenstillstand bereit. Dabei solle es darum gehen, die von Russland besetzten Gebiete 'diplomatisch zurückzuerlangen' und die übrige Ukraine unter den Schutz der Nato zu stellen, erklärte Selenskyj in einem Interview. Kommentatoren debattieren die Bedeutung dieser Aussage.
Nach acht Jahren sind Rebellen zurück in der syrischen Stadt Aleppo. In kürzester Zeit hat ein von der Islamistenorganisation Hayat Tahrir al-Scham (HTS) geführtes Bündnis die Stadt im Norden des Landes eingenommen. Die HTS gilt als Nachfolgerin der an Al-Kaida angelehnten Al-Nusra-Front. Syriens Machthaber Baschar al-Assad hat bereits eine Gegenoffensive angekündigt. Die neuesten Entwicklungen drohen den Bürgerkrieg wieder anzuheizen.
Nach der Parlamentswahl in Irland am Freitag zeichnen sich veränderte Mehrheitsverhältnisse ab. Die beiden großen Mitte-Rechts-Parteien Fine Gael und Fianna Fáil werden bei der Bildung einer Regierung zwar weiterhin maßgeblich sein. Sie werden aber einen neuen Koalitionspartner brauchen, da die Grünen statt bisher zwölf voraussichtlich nur noch einen Abgeordneten im Unterhaus stellen werden.
Der pensionierte General Keith Kellogg wird unter Donald Trump US-Sondergesandter für die Ukraine und Russland. Kellogg war bereits in Trumps erster Amtszeit als Sicherheitsberater fürs Weiße Haus tätig - und hat schon im Frühjahr einen Plan vorgelegt, wie er sich eine Beendigung des Ukraine-Kriegs vorstellt. Demnach sollen die USA die Konfliktparteien durch Druck auf beide Seiten an den Verhandlungstisch bringen.
Rumäniens Verfassungsgericht hat am Donnerstag entschieden, dass die vom rechtsradikalen Călin Georgescu gewonnene erste Runde der Präsidentschaftswahl neu ausgezählt wird. Hintergrund ist die Beschwerde eines ausgeschiedenen Kandidaten. Bereits am heutigen Freitag tritt das Gericht erneut zusammen, um über eine mögliche Annullierung zu entscheiden. Die Parlamentswahl am Sonntag soll wie geplant durchgeführt werden.
Im Vergewaltigungsprozess in Avignon hat die Staatsanwaltschaft die Höchststrafe für den Hauptangeklagten Dominique Pelicot gefordert. Das Urteil soll im Dezember fallen. Die Klägerin Gisèle Pelicot, von vielen als Heldin gefeiert, hatte verlangt, dass öffentlich verhandelt wird und auch die Videoaufzeichnungen der Taten gezeigt werden. Die Schockwellen gehen über Frankreich hinaus, wie der Blick in die Presse zeigt.
Das Europäische Parlament hat der zweiten EU-Kommission unter Vorsitz von Ursula von der Leyen seine Zustimmung gegeben. Bei 282 Gegenstimmen votierten 370 Abgeordnete für das in einem komplexen Auswahlverfahren zwischen nationalen Regierungen, Parlament und Kommissionschefin formierte Gremium aus 26 Kommissaren. "Von der Leyen II" kann nun am Sonntag seine Arbeit aufnehmen.
Nach dem Überraschungssieg des rechtsradikalen Außenseiters Călin Georgescu im ersten Durchgang der rumänischen Präsidentschaftswahl berät am heutigen Donnerstag das Verfassungsgericht über eine mögliche Annullierung der Wahl. Geprüft wird unter anderem eine Beschwerde wegen des Verdachts auf illegale Wahlkampffinanzierung des Siegers. Die Presse erkennt eine brenzlige Lage – und das unmittelbar vor den Parlamentswahlen am Sonntag.
Israel und die Hisbollah haben sich mit US-Vermittlung auf eine Waffenruhe geeinigt – zunächst für 60 Tage. Beide Seiten müssen nun ihre Einheiten aus dem Südlibanon zurückziehen, die Sicherung des Grenzgebiets sollen die UN-Mission Unifil und die libanesische Armee übernehmen. Europas Medien kommentieren die Vereinbarung mit Erleichterung, aber auch gehöriger Skepsis.
Die russische Landeswährung ist immer heftigeren Turbulenzen ausgesetzt: Seit Anfang August hat der Rubel beinah ein Viertel seines Wertes verloren, am gestrigen Mittwoch standen einem US-Dollar vorübergehend 115 Rubel an Wert gegenüber. Zwar erholte sich der Kurs dann etwas, aber der Abwärtstrend bleibt bestehen. Die Presse nimmt mögliche Ursachen unter die Lupe.