Kopenhagen: Gewalteskalation im Hippie-Stadtteil
In der von Hausbesetzern und Anarchisten 1971 gegründeten Freistadt Christiania in Kopenhagen, die von der Stadt als autonome Gemeinde geduldet wird, wird Haschisch seit jeher in der Pusherstreet gehandelt; Waffen und harte Drogen sind verboten. Doch seit einiger Zeit haben die Anwohner Ärger mit kriminellen Banden. Vergangenes Wochenende wurde nun ein Rocker erschossen und vier Passanten verletzt.
Keine falsche Vorsicht walten lassen
Politiken fordert hartes Durchgreifen:
„Christiania hat nun unmissverständlich erklärt, dass sie die Straße sperren will, und fleht geradezu um die Hilfe der Behörden. Dass die Christianiter diese Aufgabe nicht selbst bewältigen können, liegt auf der Hand. Deshalb muss jetzt natürlich der Staat eingreifen. Bei Bedarf vorzugsweise mit Bulldozern. Die Behörden geizen nicht mit der Anwendung von Gewalt, wenn es um Ghettos und andere gefährdete Orte geht. Das mit Abstand kriminellste Viertel des Landes ist die Pusherstreet. Es ist ein Schandfleck, den die Polizei schließen kann und muss – und geschlossen halten muss.“
Staat muss Verantwortung wahrnehmen
Jyllands-Posten stimmt ein:
„Das Warten auf neue Maßnahmenpakete, Ermittlungen, Anwohnervorschläge muss ein Ende haben. ... Die Staatsmacht muss zeigen, dass sie das ist, was sie ist – eine Staatsmacht mit Gewaltmonopol. 'Na ja, dann verlagert sich der Hasch-Handel einfach woanders hin', werden wahrscheinlich viele sagen. Und ja, wahrscheinlich schon, aber wie polizeilich und politisch damit umgegangen wird, ist noch offen, genauso wie es wohl wieder eine Debatte über frei erhältliches Haschisch geben wird, vor allem vor dem Hintergrund der Entwicklung in Deutschland. Zunächst aber müssen drastische Maßnahmen ergriffen werden, um die Pusherstreet ein für alle Mal zu schließen.“